Hinter meiner Maske
Jetzt stehe ich wieder hier, vor dem Spiegel, Auge in Auge mit mir selbst und weiß nicht mehr, wer vor mir steht. Das ist der Moment, wo ich nach einem langen Tag meine Maske absetzte, welche wie zu einer zweiten Haut geworden ist und mich wie ein fleißiges und glückliches Mädchen wirken lässt, doch es ist anstrengend, anstrengend zu lachen, wenn du am liebsten weinen würdest, aber du es dir unterdrücken musst, bis du wieder zuhause bist, es ist anstrengend über banale Fragen wie „Wie geht es dir“, immer mit einem „gut“ zu antworten, obwohl es genau das Gegenteil ist. Denn die meisten Menschen wollen eigentlich keine richtige Antwort, sondern eine unkomplizierte, mit der sie sich keine Sorgen machen müssen. Wenn man genau hinsieht, kann man manchmal erkennen, wie es der Person wirklich geht, am Nägel beißen, am Haare ziehen oder auch am Klicken von einem Stift, doch es gibt einen Augenblick, an dem man seine Rolle so gut spielt, dass es fast unmöglich ist, die Anzeichen zu erkennen. Außerdem möchte ich niemanden belasten, jeder hat seine eigenen Geheinisse, Dämonen und versteckten Gefühle in sich und hat ebenfalls zu kämpfen. Somit wird die Antwort immer „gut“ bleiben und ich werde weiter lachen, vielleicht gelingt es mir, dass ich es selbst irgendwann glaube.
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