Hoffnung
Geh weg, du Zweifel!
Geh weg, du Angst!
Ich dreh mich, wie ein Kreisel,
es ist zu viel, was du verlangst!
Ich kann das nicht,
ich bin zu klein,
nur ein kleiner Wicht,
ich kann das nicht, nein!
Geh weg, du Trauer,
denn es ist noch nichts verloren,
doch sie ist wie eine Mauer,
es ist klar, ich werde nicht auserkoren.
Verdammt bin ich, am Boden zu bleiben,
hier unten, den anderen zu neiden,
das Glück so nah, direkt vor meinen Augen,
doch der Zweifel bläst es jäh weg, zu nichts kann ich taugen.
Geht weg, ihr Gefühle!
Ihr versperrt mir die Sicht auf den Sieg!
Doch was mache ich mir die Mühe?
Sowieso werde ich verlieren, diesen Krieg.
Mit Tränen in den Augen stehe ich hier, vor dieser Schlucht,
nie werde ich es schaffen, die anderen sind zu gut,
nie werde ich schmecken, den Stolz, diese süße Frucht,
sparen sollte ich mir mein Herzensblut.
Das Herz tut mir weh,
die Aufregung, sie ist zu groß,
doch da sehe ich einen Schimmer, es ist eine Fee,
vielleicht ziehe ich ja doch das große Los?
Weggehen sollen sie, diese Gefühle,
aber sie bleiben, und das ist gut,
jetzt kann ich beweisen, dass ich habe, den Mut,
bereit bin ich, ich weiß was ich fühle.
Ich weiß, was ich hier tue ist wichtig,
nicht für andere, für mich ist es richtig,
denn ich weiß, auch wenn ich vielleicht nicht gewinne,
ich mit diesem letzten Wort ein neues Leben beginne.
Die Hoffnung, sie lässt mich leben,
die Erde unter mir lässt sie erbeben,
sie lässt mich lachen und weinen zugleich,
ich kann mit ihr überblicken, mein eigenes Reich.
Es ist nicht, damit ich nicht mehr bin klein und dumm,
nicht, damit ich erlange ewigen Reichtum,
es ist nicht eine Hoffnung, dass ich es allen zeige,
sondern, dass wenigstens ein Mensch, der dies ließt, den Kopf vor mir neige.
Und nun sitze ich, an meinem Schreibtisch,
nur einen Knopfdruck davon entfernt, es zu verschicken, nur einen Wisch,
ich drücke: Geh weg, meine Arbeit, in die Freiheit hinaus, so sehr ich auch mit mir mir zoffe,
aber ich hoffe.
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