Ich bin.

So fing alles an

Darauf folgte Dunkelheit

Die Stille brüllte:

Ich bin, ich bin, ich bin

Viele Jahre verstrichen

 

Der lange tiefschwarze Mantel der Finsternis umspielte meine Gestalt. Es war stockdunkel, nur ein Punkt schimmerte in der Ferne. Wie eine Motte, die vom Licht angezogen wurde, steuerte ich darauf zu. Schneller und immer schneller raste ich durch die gähnende Leere.

 

Und da traf es mich

Und da erinnerte ich mich

endlose Echos

Ich bin, ich bin, ich bin

Viele Wochen verstrichen

 

Ich fühlte und ich sah und ein Schwall von Emotionen übermannte mich. Wie eine Welle schwappten Euphorie und Abenteuerlust über mich. Wollte entdecken, wurde langsamer bis ich nur noch ein Lufthauch war. Dann stand ich und zum ersten Mal hatte ich einen Willen.

 

Da warn’ Gedanken

Und es wurden immer mehr

Sie vernetzten sich

Was bin ich? Wer bin ich?

Ich berührte den Boden

 

Wiederstand. Mit einer Wucht krachte ich in die Erde. Staub wirbelte hoch. Zum ersten Mal seit meiner Freiheit fühlte ich mich klein, machtlos gegenüber den weiten Ebenen dieser Welt. Gibt es andere wie mich? Bin ich ganz alleine? Ich kenne keine Gemeinschaft und doch sehne ich mich nach ihr.

 

Wollte doch bloß sein

Gedankenlos Treiben

Gedanken treiben

Ich bin. Doch was war davor?

Viele Wochen verstrichen

 

Ich zog meine Bahnen, wie der Mond der um die Erde kreist. Umzingelt von kahlem Stein. Angst machte sich in mir breit. Die Panik kroch immer weiter, bis ihre knochigen Finger mein Herz umschlossen.

 

Die Tränen kamen

Überfluteten Senken

Das Unglück war groß

Ozeane entstanden

Immer weiter wuchsen sie

 

Es folgte der Zorn. Wer hat mir das angetan? Ich kann nicht zurück, so sein wie ich war und doch will ich nicht sein, was ich bin. Wieso bin ich?

 

Innere Hitze

Immer weiter stieg sie hoch

Berge in Flammen

Eine Welt aus rot und blau

Jahrmillionen verstrichen

 

Da saß ich nun, die Berge waren erloschen. Ich blinzelte und gab mich meinen Tagträumen hin. Da hörte ich: Ich bin, ich bin, ich bin. Lange war es her, dass mich dieses Echo begleitet hat, doch dieses Mal kam es nicht von mir. Es war ganz leise, fast schüchtern wirkte es.

 

So erhob ich mich

Folgte dem Klang der Stimmen

hinab in mein Tränenmeer

Ich bin, ich bin, ich bin

Und immer tiefer hinab

 

Dort erblickte ich einen Organismus, winzig klein. Doch er war da. Er war. Und immer mehr entstanden. Der Hall wurde lauter, ja er schrie voller Inbrunst! Auch mich nahm diese Bestimmtheit wieder ein, vertrieb meine starre Melancholie.

 

Und nun lebte ich

Suhlte mich im Stimmengewirr

Badete im Glück

Ach, kann es denn wirklich sein?

Jahrtausende verstrichen

 

Die Welt hatte sich gewandelt. Alles war Neuland. Wasser fiel vom Himmel. Die rote Glut der Berge wich der Farbe des Lebens. Bin ich grün? Bin ich Leben? Als ich grad’ so dachte, da sah, fühlte, hörte ich es:

 

Wer bin ich? Was bin ich?

Pulsierende Energie

Eine Verbindung

Ich spürte die Verwirrung

Und ich nahm es bei der Hand

 

Das also war Leben. Doch was bin ich? Ich bin anders und doch gleich. Der Erschaffer dieser Erde, jetzt nicht mehr allein’.

 

Ich bin.

So fing alles an