Ich komme hier nicht raus.
Irgendetwas verfolgt mich.
Ich spüre es ganz dicht bei mir,
wie es mich mit sich in die Tiefe nehmen will,
sodass ich niemals wieder zurückkommen könnte.
Verzweifelt ringe ich nach Luft,
um nicht schon wieder unterzugehen.
Panisch kralle ich mich fest,
um nicht ein weiteres Mal den Halt zu verlieren.
Für einen kurzen Moment dachte ich, ich sei entkommen.
, Wie falsch du immer wieder aufs Neue liegst und es trotzdem jedes Mal glaubst‘,
flüstert eine Stimme so leise an mein Ohr, dass es niemand außer mir zu hören scheint.
Die Stimme hatte Recht – ich war naiv genug, nie der Realität ins Auge zu blicken.
Ich komme hier nicht raus.
Nie mehr.
Die dunklen Schatten kommen kontinuierlich zurück, egal wie lange sie zuvor verschwunden waren.
Mit ihnen all die grässlichen Gefühle, die mich wiederholt wie tausend kleine Glassplitter innerlich aufschlitzen und mich für alle Zeiten verfolgen werden.
Und doch glaube ich jedes verdammte Mal, ich hätte es geschafft.
Verzweifelt ringe ich nach Luft,
um nicht schon wieder jemanden auf mich aufmerksam zu machen, so wie immer.
Panisch kralle ich mich fest,
an meinem eigenen Arm, um mir selbst einreden zu können, so werde es vorbeigehen.
Mein ganzer Körper beginnt zu zittern,
mein glühendes Gesicht wird von Tränen getränkt,
mein Atem stockt und ich kralle mich immer noch fester bei meinem Arm ein.
Alles dreht sich, sodass ich nicht mal mehr einen einzigen klaren Gedanken fassen kann.
„Ist Ihnen nicht wohl? Wie kann ich Ihnen helfen?“, höre ich eine dumpfe Stimme.
Danach eine schreiende, die wie meine eigene klingt: „Geh bitte! Bitte, geh einfach!“
Die fremde Stimme entschuldigt sich und ich nehme sich entfernende Schritte wahr.
Es konnte ja keiner wissen, dass ich mit mir selbst gesprochen hatte.
Erschöpft vergrabe ich mein Gesicht in meinen Händen und flüsterte:
„Ich flehe dich an, geh bitte“.
Denn ich hatte solche Angst vor dieser immer gegenwärtigen Angst, die ich in mir trug und die mich überall hin verfolgte.
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