Ich träumte einst von Hoffnung
Da lacht jemand. Da traut sich jemand zu lachen und tut es so ausgesprochen voluminös, dass man meinen könne, er täte es aus Glück und Zufriedenheit. Ich muss noch einmal hinhören. Es ist so ungewohnt traurig. Da lacht jemand alleine, in der Hoffnung, es würde ein Chor werden. Da lacht jemand, unbeschwert und weiß es nicht.
Ich verstehe es nicht. Da ist dieses Funkeln in den Tönen, dieser Glanz einer Sinfonie. Ich höre, was ich meine zu sehen. Eine Blüte im Mantel ihres Grüns wachsen, einen Stern glühen im Wandern seiner Zeiten, ein Meisterwerk entstehen, nicht verängstigt, was es offenbart. Ein Lachen so weit wie das Leid uns vergessen ließ, zu schauen.
Und manchmal da singt es. Alles, die Blätter und Köpfe, die Wände und Wege, alles richtet sich auf diese Farben der Schönheit. Da ist nur dieser eine Farbkleks in der tristen Landschaft und er füllt für einen Moment die Wirklichkeit jeder Realität. Ich meine noch nie so etwas gesehen zu haben. Ein Lachen in dem Verbot der Schuld, wie ein Licht. Man meint es nicht erblicken zu dürfen, eine Sonne der Weisheit und Ruhe, nicht bestimmt für die Ohren unserer Welt.
Doch da lacht jemand, in Fülle und Form, in Mitten von den Felsen und Buchten, die die Augen der Anderen füllen. Ich meinte es auch mal zu können und frage mich, was gewesen wäre, wenn wir niemals die Kunst aufgegeben hätten. Ich frage mich, was sein könnte, würden die Farben unsere Wege zeichnen.
Es fragt sich niemand mehr, ob es Schönheit geben darf, oder Kunst, bei all diesem Leid, das fragt sich niemand mehr. Es fragt niemand mehr danach, wie wir mit all dieser Schuld umgehen können. Und so passt es zu dem trüben See, den unsere Augen geschöpft haben. Ein vergilbtes Meer aus Flucht vor uns selbst, um nicht erkennen zu müssen, dass wir in der Entfremdung ertrinken können und tun es, weil wir alle in demselben Wasser schwimmen.
Und da, da lacht jemand. Er geht einfach aus dem Bach heraus, streift sich die Algen von seiner Haut und geht seinen Weg weiter.
Warum schauen die Anderen denn nicht? Hören sie die Rufe des Atems nicht? Wissen sie nicht mehr, wie man hört? Wollen Sie es nicht? Können sie es nicht? Das frage ich mich, wie ich das Lachen weitergehen sehe.
Wie wäre es wohl selbst zu leuchten? Wie wäre aufzustehen, aus diesem Ozean, und selbst farbige Wege zu zeichnen? Mit jedem Schritt einen neuen Ton erklingen zu lassen, der die Natur inspiriert, zu blühen.
Es fragt niemand mehr nach der Schönheit dieser Welt, weil wir den Abgrund des Leides nicht verstehen wollen, weil wir uns hinter ihr verstecken, ohne zu begreifen, dass wir dabei ersticken.
Ich möchte die Frage nach der Schönheit dieser Welt stellen. Wir befinden uns nicht in einem Krieg um Zufriedenheit und Glück, gegen das Unheil dieser Welt, wenn unser Kämpfen, den Krieg verursacht.
Ich träumte einst von einer Insel aus Farben und Tönen, die sich die Hand gaben, um miteinander zu tanzen. Ich will es wohl versuchen, aufzustehen, den Schlamm von mir zu wischen und zu lächeln.
Wir danken unseren Unterstützern
Mit Unterstützung folgender Wiener Bezirke:
Für Sponsoringanfragen wenden Sie sich bitte an Margit Riepl unter margit.riepl@gmx.at
Wenn Sie "Texte. Preis für junge Literatur" unterstützen möchten, spenden Sie bitte auf folgendes Konto:
Literarische Bühnen Wien, Erste Bank IBAN: AT402011182818710800, SWIFT: GIBAATWWXXX