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20 Uhrvon Paula Dorten

Du hast da einen roten Spritzer.

Einen weißen meinst du wohl.

Nein, Rotweintropfen.

Wo? Da?

Auf deiner Wange, parabelförmig bis zum fingernagelgroßen Leberfleck.

Wie kommt der denn da hin?

Aus meinem Glas gehüpft.

Das kitzelt.

Jetzt ist es weg.

Magst noch ein Tropferl?

Habs dir doch grad erst von der Wange geküsst.

Ein Schluckerl mein ich.

Ein Schluckerl gern noch.

Dann hol ichs dir. Drehst das Zimmerlicht ab?

Dann is aber dunkel.

Drehen wir halt die kleinen auf.

Oder ich dreh das große nicht ab.

Die kleinen sind viel heimeliger, kuscheliger wie sieben Sonnen.

Mmmh.

Und du bist meine achte.

Mmmh.

Da hast dein Schluckerl.

Der Zweigelt?

Wir haben ja sonst keinen andern.

Mmmh.

Was spielts?

Nachrichten.

Und sonst?

Musst nachschauen im Teletext.

Nix Gescheites und Bergdoktor. Ziehst die Vorhänge zu?

Sieht uns doch eh keiner.

Die Straßenlichter sind so hell.

Sind das keine Sonnen?

Kalte Monde sind das.

Monde magst nicht.

Wie er im Himmelszelt hängt.

Fad ist ihm.

Dabei schaut er uns permanent zu.

Vielleicht mag er keine Dramen.

Könnt ja sein, dass es heut eines spielt.

Musst nachschauen im Teletext.

Hab ich doch erst!

Und?

Nur Schas. Das Glas nicht auf die Tischplatte stellen, sonst kriegt die Ringe.

Lauter vierzehn-prozentige Vollmond-Schablonen.

Du Künstler. Ich hol uns Untersetzer.

Nicht ein Kartenhaus draus bauen.

Das fällt eh zam, viel zu zittrig bin ich dafür.

In dir steckt immer noch ein kleiner Bub. Apropos: hast den Burli gefüttert?

Den Fisch?

Welchen sonst? Der echte ist schon seit 25 Jahren fort.

Hinterfotzig. Mit Sack und Pack zur Tür hinaus.

Ge Erwin. Hast ihn gefüttert?

Noch nicht.

Na wart, bleib du sitzen, ich machs schon.

Du bist die beste Fischmama, die man sich nur vorstellen kann.

Ge Erwin.

Schau wir sehr er dich vergöttert.

Gleich zwei Männer, die mich lieben.

Bringst mir noch ein Schluckerl?

Aber nur noch eins.

Fischmama bist du, nicht meine.

Erwin!

Was ist denn da los? Lärm auf der Straße.

Ein Rambazamba im Laternenlicht.

Die gönnen sich wenigstens was.

Jetzt waren wir doch eh die ganze Woche schon essen.

Die genießen den letzten Abend wenigstens.

Lassen sich unterm letzten Herbstblättertaumeln einmal noch bedienen.

Haben keinen Abwasch heute Nacht.

Bin doch eh ich die, die putzt!

Du kannst das halt am besten von uns zweien.

Ach Erwin.

Weißt du was?

Was?

Mit dir kann ich jeden Abend genießen.

Wurscht wo?

Ganz wurscht.

Ach Erwin.

Du weißt, dass ich dich liebe Dorli, gelt?

Und du weißt, dass ich dich noch viel mehr liebe?

Ich weiß das.

So ein Lärm da draußen.

Himmel, Arsch und Zwirn!

Die Jugend soll ruhig noch feiern.

Dorli! Horch!

Die Sirenen.

Wecker für das allgemeine Mitgefühl.

Bleib doch sitzen Erwin!

Da fallen Herbstblätter und Schüsse.

Erwin bitte!

Da nimmt sich einer die Macht und anderen ihr Leben.

Lass doch die Vorhänge zu!

Schau! Die Welt dreht sich so schnell, dass ich mit meinen Beinen nicht mehr nachkomm.

Erwin!

Wie sie in sich zusammenklappen, die Daschossenen.

Lass doch das Fenster zu!

Wie mein selbstgebautes Kartenhaus.

Erwin nicht!

SCHLEICH DI DU OASCHLOCH!

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