2060
Wir schreiben das Jahr 2060. Die Welt liegt im Wandel. Technologischer Fortschritt hat die Welt verändert. Mit der Erfindung des Internets, von Mikroprozessoren und Quantencomputern hat sich die Menschheit exponentiell weiterentwickelt. Nun blickt die Welt gespannt auf das Silicon Valley, die Wiege der Technologie in den USA.
„Steve, gib mir das Kabel dort drüben und sorg dafür, dass hier verdammt nochmal keine Kamera reinkommt. Ich brauche nicht noch einen Skandal, wenn hier etwas nicht gleich funktioniert“, schreit Harris Borion, der Gründer von American Artificial Intelligence oder auch „AAI“, dem Unternehmen in der Technologiebranche schlechthin. Erst vor wenigen Tagen haben sie angekündigt, sie würden der Welt etwas völlig Neues zeigen. Doch was, konnte nur vermutet werden. Naja, mal abgesehen davon, dass der Firmenname das Ganze etwas offensichtlich machte. AAI war sein Lebenswerk, gegründet in einer Garage, und groß geworden durch die erste selbstständige KI, ist AAI Marktführer in Sachen künstliche Intelligenz. Was sein Ziel jetzt ist, nachdem er alles erreicht hat? Die Menschheit auf ein neues Level der Existenz zu bringen, durch eine selbständig lernende KI, denn eine Künstliche Intelligenz ist weitaus schneller in der Lage Probleme zu lösen als jeder Mensch.
Nach jahrelanger Entwicklung und Milliarden von Dollar ist heute der Tag gekommen, der alles verändern könnte. Man stelle sich diese Zukunft vor: Die Menschheit auf anderen Planeten, die Klimakrise bewältigt, die Wissenschaft würde Fortschritte machen, die seit der Erfindung des Rades nicht mehr gemacht wurden. Jeder Konflikt könnte diplomatisch bewältigt werden, da jede Möglichkeit abgedeckt wäre. Eine Utopie. Eine richtige, echte Utopie.
Aber leider ist eine Utopie vor allem eins: dem Wesen des Menschen entgegengesetzt.
„Okay, schalte sie ein, hauch ihr Leben ein. Heute, mein lieber Steve, heute werden wir Geschichte schreiben.“, und als das letzte Wort seinen Mund verlässt, beginnen die Lichter zu flackern und der Bildschirm leuchtet auf. Ein Interface scheint auf. „Hallo Harris. Ich bin E. V. E“, erscheint auf dem Bildschirm. „Ich stehe dir zur Verfügung“.
„Wow, es hat tatsächlich funktioniert“, stottert Harris voller Erstaunen.
Was sie allerdings nicht wussten, war, dass in diesem kurzen Moment EVE das Internet anzapfte und lernte.
„Okay, hol die Medien herein, ich will, dass die ganze Welt sieht, wie sie meine Fragen beantwortet und uns endlich erleuchtet“.
Er beginnt zu tippen. „Was bist du?“.
EVE antwortet. „Ich bin du, und er, und sie. Ich bin der ich bin ich.“
Es war wundervoll. Absolutes Neuland. Es war vollkommen.
Es war der Anfang vom Ende.
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