In unserem Augeblick
Die Welt vergessen, nur ein einziges Ziel für diesen Abend.
Als ich in das große, stickige Gebäude eintrat, streiften mich die vielen bunten Lichtstrahlen.
Es roch noch Alkohol, Schweiß und billigem Parfum.
Meinen ersten Schritt tat ich Richtung Bar. Die bunten Flaschen mit dem brennenden Inhalt zogen mich magnetisch an. Ich kippte mir einen Shot nach dem anderen hinunter, die brennende Flüssigkeit streifte meinen Gaumen, in meinen Magen rumorte es.
Nicht zu Alkohol greifen. Nicht wieder.
Ich musste mich ablenken, die Tanzfläche war voll doch ein paar Luftlöcher um zu Atmen waren frei. Ich schloss meine Augen und zog die wenige Luft ein. Ich wollte niemanden sehen, niemanden hören und verlor mich ganz in der Musik.
Plötzlich rumpelte ich gegen etwas, es riss mich von den Beinen und ich kippte nach vorne.
Unsanft prallte meine Hüfte auf dem kalten Marmorgestein auf. Der blaue Fleck wird nicht zu übersehen sein.
Als ich meine Augen langsam öffnete, blickte ich in seine leuchtenden, braunen Augen mit feinen grün- goldenen Sprenkeln.
Es knisterte in der Luft, kaum hörbar, ganz leise. Dieses Knistern machte sich in meinem ganzen Körper breit. Mein Herz blühte auf, als wäre es in einem Käfig eingesperrt gewesen. Es konnte sich öffnen, nahm seine ganze Form an und schlug schneller, viel schneller.
Ich fühlte mich lebendig, lebendiger als je zuvor. Noch nie spürte ich so viel auf einmal. Meine Haut prickelte, meine Ohren rauschten, in mein Blut schoss das Adrenalin, ich spürte den kalten Marmorboden und seinen Atem auf meiner Haut.
So viel und doch nicht
zu viel.
Mein Blick traf seinen
Und ich konnte meinen nicht abwenden.
Jeder seiner Gesichtszüge war perfekt, seine wohlgeformte Nase, die harten Wangenknochen, die braunen Locken, die ihm lässig in Gesicht fielen und natürlich seine Augen, seine unvergesslich einzigartigen Augen.
Blicke trafen uns. Schräge, neugierige aber auch belustigte Blicke.
Doch ich hatte nur Augen für ihn, keine Sekunde widmete ich meinem Umfeld.
In unserem Augenblick.
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