Irgendwo zwischen Erwartungslückenvon Hannah Ehgartner
Ich weiß schon, ich pendle zwischen euren Erwartungslücken. Häng überm Abgrund zwischen Schwesterloyalität und Funkenberührungen, Blauaugenblinzeln und Vertrauensvergissmeinnicht. Klar vergess ich dich nicht, vergiss du auch nicht, wie es ist, Tornadostimmungen nachzuvollziehen und Gleichungen von Tiefseegefühlen zu lösen, unsere allbekannte Gedankenübertragung. Ich pendle zwischen ihm und dir, häng zwischen zwickendem, beißendem Gewissen und Rebellionsgeflüster.
Wenn alle sagen, ich bin die Nächste in der Schlange, doch finde ich wenig Gefallen an Kreuzungen. Denn auch, wenn bei Prinzessinnentee durch Patchworkdeckengesang Entscheidungen leicht gefallen sind, so ist heute die Flugangst größer bei potenzieller Karrierekollision oder Versagensscheitern. Neugiergesumme wiegt mich trotzdem in den Schlaf.
Aber ich weiß, ich pendle zwischen den Erwartungslücken.
Mit dir im Gepäck, ihm im Handschuhfach, euch auf der Rückbank und mir selbst im Futter der Kopfstütze, Ehrgeizhypnoseklänge hauchend. Und Vermissensschmerztabletten erschrecken mich, sowie Großstadtfremde und fast halten mich sinnlose Respektketten zurück.
Aber dann doch nicht. Doch nicht, zwischen abendrot und nebelgrau.
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