Ist es schwer?
Ist es wirklich schwer?
Das Gewicht aller Worte, die Beschreibung von Sachen
Oder wird das so gesagt, um alles einfach zu machen
Wie lässt man los, was hinter einem liegt
Wenn die Schwerkraft in der Debatte gegen die Leichtigkeit siegt
Wie wird man groß, wenn die Überzeugung herabblickt
Und wie soll man klar denken, wenn die Uhr so laut tickt
Ja warum ist da keine Klarheit im Denken
und warum können sie so viele Köpfe lenken
Wenn ihr mich fragt. . .
Jeder Satz ist schon gesagt und jede Frage ist gefragt
Behauptet haben wir vielerlei, aber Gedanken die sind frei
Und schwer ist es sie in Worte zu fassen
Und sie trotzdem weiter ruhen zu lassen
Damit sie wachsen können und reifer werden
und dabei niemanden gefährden
Und Dinge von der anderen Seite seh’n
Über den Graben springen und sich eingesteh’n
Es ist nicht das Recht, das die Leute bestimmt
Sondern die Macht, die uns die Sinne nimmt
Die dir sagt ‘schäm dich’ oder ‘wie kannst du bloß? ’
Aber du siehst nicht, die Macht ist manchmal so groß
Ihre Stimme ganz leise, ihr Seele ist klein
Sie lebt auf diese Weise, was fällt mir nur ein
Egal wie oft gelehrt, egal wie oft gedacht
Es gibt kein richtig, kein verkehrt
Nur den dritten, der dann lacht
Was fällt mir nur ein auf and’re zu hör’n
Ich kann jetzt versteh’n, die Gedanken sind mein
Kennst du das Gefühl, wenn du Achterbahn fährst?
Keine Übelkeit oder Angst, sondern wenn du in dich kehrst
Wenn die Schwerkraft dich nicht mehr bezwingen kann
Du frei bist und irgendwann stehst du da
Und versuchst zu erklären, wie dein Leben in letzter Zeit war
Und du tust alles, um das Wort ‘gut’ zu umgehen
Und du tust alles, um keine schlechte Laune zu säen
Und du weißt selbst nicht, was es ist
Aber gut ist es mit Sicherheit nicht
Du könntest dem Frager von Gedanken erzählen
Von Entscheidungen, würdest du sie wählen
Du könntest über Bücher reden
Über Sätze die dir Hoffnung geben
Über die Blumen im Garten und kalten Wind Und wie unfassbar lang alle Tage doch sind
Dass du fasziniert bist von einer Schönheit Die dir auf alle Zeit ein Rätsel bleibt
Du suchst nach der Achterbahn tief unter der Erde
‘Will einfach nur, dass ich glücklich werde’ Ich kann dir nicht sagen, wer ich bin
Ich war mein Leben lang ein Kind
Auf dem Fensterbrett ein Kalender, eine Uhr, ein Kaktus, in der Vase viele Gräßer ein Wollknäuel, Bücher und vieles mehr
Die Zeit geht schwer, die Augen leer
Die Spiralen hängen von den Balken
Das Licht lässt sich heute nicht einschalten Ein Fenster geöffnet, die Dinge verstellt
Ein einziger Punkt am Himmelszelt
Mühe und Ehrgeiz und Frust an der Wand Die Schätze bleiben unerkannt
Alles und nichts im gleichen Raum
Den Temperaturunterschied spürt keiner kaum
Ja es ist dunkel hier im Zimmer
Manches bleibt gleich - für fast ganz immer Ja, diesen Raum gibt es wahrhaftig
Alle vier Wände und mittendrin Dich.
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