Die Sanduhr läuft
Darf ich vorstellen? Ich bin Hubert, ein Baum, leider direkt an der Autobahn gepflanzt.
Eines muss ich ganz ehrlich sagen: Dafür, dass ich den lebensnotwendigen Sauerstoff für die Menschheit produziere, behandelt diese meine Artgenossen und mich ziemlich dreckig.
Früher, vor so ungefähr 150 Jahren lebte ich noch in einem idyllischen kleinen Wäldchen. Rund um mich waren viele meiner Artgenossen gepflanzt, wir pflegten einen freundlichen Umgang miteinander und hatten dementsprechend eine großartige, enge Gemeinschaft.
ABER DANN kamen ein paar echt doofe Bauarbeiter. Abgesehen davon, dass sie viele meiner kleinen Freunde (Brombeeren oder ganz kleine Blumen) kalt zertrampelten, zerstörten sie zudem meine Familie. Viele Bäume wurden einfach gefällt, ganz kalt rein mit der Kettensäge. Auf den gewonnenen Raum bauten sie eine der schlimmsten Erfindungen, die mir jemals untergekommen waren. Die Autobahn. Eine Zumutung für die Umwelt, somit auch für die Menschheit.
Um wieder zurück in die Gegenwart zu kommen: Die Autobahn gibt es nun schon seit einigen Jahrzehnten. Immer wieder jammern die Menschen über den ach-so-hohen CO²-Ausstoß, der unsere Umwelt sosehr belastet.
Sie jammert, aber sie unternimmt nichts dagegen. Nein, es wird alles nur schlimmer.
Statt 130 km/h darf man jetzt 140 fahren. Andauernd ist von Elektroautos die Rede, defacto werden laufend neue Benzin- oder Dieselautos produziert.
Aber der CO²-Ausstoß ist noch lange nicht alles. Mülltrennung ist beispielsweise auch ein großes Thema. Alle jammern über die große Menge an Plastikmüll, trotzdem verpacken die großen Firmen alles in Plastik. Und die Menschen konsumieren diese Produkte auch noch.
Vom Jammern wird der CO²-Ausstoß nicht weniger werden, man muss schon praktisch etwas dagegen unternehmen. So einfach das jetzt klingen mag, noch immer sehen das viel zu wenige Menschen ein.
Abschließend werde ich euch noch die Antwort auf die Frage im Titel dieser kleinen, aber wahren Geschichte liefern. „Ja, wir können noch. Aber nicht mehr lange, die Sanduhr läuft. Jammern bringt uns nicht weiter, wir müssen handeln!“
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