Kopfdämme
Blick in meine Augen
Siehst du das Meer?
Siehst du den Sturm
Der sich stetig nährt?
Mein Kopf ist ein Gefängnis
Mein Gesicht ein Gitter
Um das Wasser nicht entkommen zu lassen
Aufgewühlt schwappt es
Hin und her
Orkane, Stürme, hohe Wellen,
Tentakel, Fänge, Flossen schnellen
Aus dunklen Tiefen hervor
Greifen nach Männern
Auf alten Schiffen
Während ein Blutmond sie erleuchtet
Gischt schäumt und spritzt
Hoch hinauf
Salzig ist die Luft
Die ich atme
Meeresrauschen in meinen Ohren
Siehst du die Wellen schwappen
Hinter meinen Augen?
Ein Meer aus Gefühlen
Jede Regung ein Gedanke
Wenn der Wind des Lebens
Über diese Wasser fegt
Manchmal ruhiger
Doch stetig bewegt
Niemals innehaltend
Doch immer belebt
Kein Land in Sich
Diesen wilden Strudel
Kannst du ihn sehen?
Willst du ihn warnehmen
Und dir eingestehen?
Dass ein jeder so seine See zu tragen hat
In unsren Köpfen
Ist es stürmisch
Laut, nass, erstickend
Diese Wellen, die ich manchmal wünschte,
Würden nur für einen Moment
Anhalten, einfrieren
Dass dieser Strom
Nur kurz erstarren
Mir Ruhe lassen könnt´
Diese Wellen, die
Nichts lieber wollten
Als durch ihr fleischernes Gefängnis brechen
Um herauszufließen, zu strömen
Und doch muss ich immer zuerst
Worte, Tränen, Schreie, Blutstropfen
Für sie finden.
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