Kopie – doch nie.

Für die Kinder von gestern seid ihr die größten Vorbilder. Für die Jugendlichen von heute seid ihr der größte Feind.

Ja, fühlt euch angesprochen! Wehe, ihr schaut oder hört weg! Es geht wieder einmal um euch. Um genauer zu sein, um eure Aufgabe auf unserem Planeten.

Erwachsene. Ob ihr es wollt oder nicht, ihr besitzt ein gewisses Maß an Autorität. Wer Autorität besitzt, muss sich im Klaren sein, dass er/sie auch Verantwortung übernehmen muss.

Für Kinder seid ihr Vorbilder, wenn nicht sogar Götter, die alles richtig prophezeien. Sie schauen euch mit großen Augen an und sind fasziniert von Dingen, die ihr als nicht so besonders empfindet, und machen euch nach, um die bestmögliche Kopie von euch zu sein. Für Teenager wiederum seid ihr der größte Feind. Bloß nicht wie sie werden! Bloß nicht wie sie werden! Diese großen Augen, die Faszination versprüht haben, wollen plötzlich alles anders machen, um ja nicht wie ihr zu werden - verständlich. Sie wollen schlussendlich ihre eigene Person sein. Sie selbst sein. Irgendwann werden die Kinder von vorgestern die Teenager von gestern, zu Erwachsenen von heute. Sie wollen zwar nicht die bestmögliche Kopie von euch sein, aber alles anders machen ist auch keine Option. Denn schlussendlich haben die Erwachsenen immer Recht. Oder nicht?

Wie wir unsere Welt nach der Metamorphose sehen, hängt davon ab, wie unser Schutzkokon, welcher von den Erwachsenen erbaut worden ist, aussieht. Hören wir also die Erwachsenen sagen, dass irgendetwas gut bzw. schlecht ist, und wir nur Zugang zu Quellen haben, die diese Aussage auch bestätigen, so werden wir auch daran glauben.

Um dies zu verhindern, ist es von größter Wichtigkeit, aus unserem Schutzkokon einen breiten Blickwinkel beizubehalten. Um einen breiten Blickwinkel beizubehalten, muss man mehrere unterschiedliche Meinungen gehört haben. Wenn einer also keinen Zugang zu mehreren Quellen hat, so wird das kritische Denken und Handeln nicht angeregt. Dies führt im weiteren Sinne zu einer Diktatur. Um das autochthone Denken und Handeln zu verhindern, muss darauf geschaut werden, dass unser Schutzkokon während der Metamorphose nicht autochthon bleibt. Nur so kommt es zu vernünftigem Handeln und Denken sowie zum kritischen Hinterfragen.

Geh, bitte, jetzt wacht doch endlich auf! Geh, bitte, wo bleibt denn die Demokratie? Geh, bitte, wo bleibt denn die Solidarität? Ihr habt unsere Zukunft in der Hand! Lasst uns nicht wieder einmal hängen! Ruiniert nicht das wofür unsere Vorfahren Jahrhunderte lang gekämpft haben! Lasst uns alle individuell sein! Lasst die Gesellschaft vor Heterogenität blühen!

Zeigt uns beide Seiten! Lasst uns jedoch selbst über die Wahrheit urteilen! Lasst uns unsere Vernunft austoben! Lasst uns Menschen bleiben!