Krieg
(Wien 1943. Eine 19 jährige Frau geht mit einem Freund spät am Abend am Schwedenplatz suchend herum. )
SIE: Ich habe keine Ahnung, wo sie sein könnte. Wenn sie weder daheim noch in der Arbeit ist, wo sonst um diese Zeit?
ER: Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben. Wir müssen weiter suchen und unser Bestes geben.
SIE: Aber ich weiß gar nicht, wo wir noch suchen könnten. Was ist, wenn sie den heutigen Anschlag nicht überlebt hat.
ER (Kopf senkend): Rede nicht so.
SIE: Wir müssen in der jetzigen Zeit eben realistisch denken.
ER: Warte, ich geh in die Richtung und du in die andere. Wir teilen uns einfach auf, vielleicht finden wir sie dann schneller.
SIE: Ok, mach das, aber sei vorsichtig.
ER: Du auch.
(Der Mann geht herum und setzte sich dann kurz auf eine Bank, während seine Freundin weitersuchte. Plötzlich rief sie seinen Namen. Er sprang auf und rannte in die Richtung, von der der Schrei kam. )
ER (überraschend): Was ist passiert? Hast du sie gefunden?
SIE (stotternd): Oh. . mei. . mein. . Gott. Ko. . Komm. . schnell h. . her.
(Beide standen vor einem Bunker. )
ER: Ach du Schande. Nein, das kann nicht wahr sein. Unsere Augen müssen uns täuschen. Nein, bitte nicht.
SIE (weinend): Leider ist es die Wahrheit. Sie ist tot und wir können nichts mehr für sie tun.
Wir danken unseren Unterstützern
Mit Unterstützung folgender Wiener Bezirke:
Für Sponsoringanfragen wenden Sie sich bitte an Margit Riepl unter margit.riepl@gmx.at
Wenn Sie "Texte. Preis für junge Literatur" unterstützen möchten, spenden Sie bitte auf folgendes Konto:
Literarische Bühnen Wien, Erste Bank IBAN: AT402011182818710800, SWIFT: GIBAATWWXXX