Lebenstraum
Ich denke, jeder hat als Kind einen Traum. Ganz egal, ob es ein Berufswunsch, ein Ding, welches man unbedingt haben möchte, oder etwas ganz anderes Banales ist. Meistens sind diese Ziele unrealistisch, wie zum Beispiel der Wunsch, Popstar zu werden oder einmal fliegen zu können. Unsere Fantasie ist zu diesem Zeitpunkt noch so groß, dass wir gar nicht darüber nachdenken, ob unsere Wünsche in Erfüllung gehen können oder nicht. Diese Träume geben uns einfach Halt und machen uns glücklich, da ist es ganz egal, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass sie wahr werden. Doch irgendwann wird man älter, übernimmt Verantwortung, hat Verpflichtungen und vergisst seinen Traum. Er bleibt höchstens noch eine flüchtige Kindheitserinnerung, welche die Eltern auf Familienfeiern erzählen, und alle Verwandten nur herzhaft darüber lachen, weil sie so albern ist. Man selbst lacht mit, denn man ist kein kleines Kind mehr, welches in seine Fantasiewelt flüchten kann. Man weiß jetzt, dass der Traum nicht in Erfüllung gehen wird. Schade eigentlich.
Ich hatte auch so einen Traum und egal wie sehr ich versuchte, ihn festzuhalten und auf meinem Lebensweg mitzunehmen, verlor ich ihn doch irgendwann. Ich hatte es anfangs gar nicht bemerkt, er war plötzlich einfach weg, und ich war allein, hatte nichts mehr, woran ich mich festhalten konnte, nichts mehr, worauf ich bauen konnte. Ich versuchte, eine Zeit lang einfach normal weiterzumachen, ohne dieses Ziel vor Augen zu haben und ohne diesen Traum zu leben. Doch umso länger ich es probierte, desto mehr bemerkte ich, dass ich ihn und dieses Gefühl, dass alles möglich ist, brauchte. Ich brauchte wieder etwas, was mich glücklich machte, wenn ich traurig war, was mich zum Aufstehen bewegte, wenn ich hinfiel und dachte, alles wäre vorbei. Ich brauchte etwas, was mir Hoffnung gab.
Also beschloss ich, mir meinen Traum zurückzuholen und ihn nie wieder loszulassen. Hals über Kopf stürzte ich mich in das Abenteuer, ihn zu suchen. Es dauerte zwar eine Weile, bis ich ihn wiederfand und in mein Herz schloss, doch es gelang mir. Ich schaffte tatsächlich, wieder an ihn zu glauben.
Jetzt weiß ich, dass jeder Mensch einen Traum braucht. Keiner sollte seine Ziele einfach so aufgeben, weil er denkt, er erreiche diese sowieso nicht. Man sollte daran arbeiten, das Unmögliche möglich zu machen. Denn der Traum ist nur der Anfang. Er muss auch verwirklicht werden. Ich, beispielsweise, habe mir dafür schon eine Staffelei und Farben besorgt.
Was ist dein Herzenswunsch?
Denke an deine Kindheit! Stürze dich Hals über Kopf ins Abenteuer! Lebe deinen Traum!
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