Leichtsinnigkeit- Spinner
Bewaffnet mit Freigeist und Leichtsinnigkeit strebe ich den Krieg des jugendlichen Unsinns an, stelle mich einer närrischen Entscheidung nach der anderen und lasse mich ins Meer der auf Bewährung verschriebenen Halbwahrheiten und halbwahren Liaisons fallen. Bis zum Punkt des übelkeiterregenden Schwindels drehe ich mich im Labyrinth der Wörter im Kreis.
Jede Idee verlässt plötzlich den Gedankenstrom und sie werden zu kleinen Bächen, die mit dem Meer schon lange nichts mehr zu tun haben.
Innen wie Außen ist es laut und froh bin ich, dass ich alles ab- und ausreißen kann, wann immer mir danach zumute ist. Alles ist laut. Die Autobahn, das Radio, der Krach, den mein Handy durch meine Kopfhörer in mein Ohr befördert- und mein Kopf ist laut, und mein Herz, ja, das versucht sich in der hinteren Ecke gerade an Choralgesängen; blöd nur, dass der ganze Chor keine Lust auf uns- auf mich- hat und all meine Bestandteile schlussendlich auf endlosen Grünflächen im Salzburger Hinterland landen. Zu lang sind die Sätze, zu lang ist das Gesagte und zu kurz die Aussagen, als hätte man eine Spaghetti mit dem Löffel durchtrennt, welche Unart!
Ich sehe so viel, bemerke so viel, aber nehme kaum etwas wahr; wenig des Krawutzi-Kaputzi-Wirrwarrs dringt zu mir durch, wie benebelt taumle ich durch die Straßen der mit Gedanken, Ideen und Aussagen gefüllten Stadt und lasse alles irre Relevante an mir vorbeiziehen. Noch und nöcher denke ich an dieselben Sachen, komme zu keinen Entschlüssen und keinen Ergebnissen. Es verschwimmt Stück für Stück alles, ich lasse den Stift über‘s Papier gleiten, weiß kaum noch, was hier eigentlich hätte stehen sollen.
Etwas von Bedeutung, wahrscheinlich.
Wie immer, wenn ich oder etwas von mir Gemachtes da steht, hätte da etwas Gutes oder Bedeutungsvolles stehen können. Oder jemand Wichtiges. Aber am Ende bin halt ich da, in diesem Labyrinth bestehend aus Sprachen, Angst und anderen Zuständen, die 200 anderweitigen Straßen gleichen.
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