Leuchtender Schatten

Luft bläst mich nach oben und ich wackle unsicher zwischen den Wolken. Wie kann es sein, dass sie so unbeschwert in der Luft bleiben? Meine Flügel schmerzen, sie brennen noch immer und Minute für Minute werden sie wieder schwerer. Ich wollte die Sonne sein, also lehrte sie mich den Schmerz der mit dem Licht folgt. Nun sehen die Menschen auf, und sehen eine wunderschöne Sternschnuppe. Der Boden nähert sich mir, so wie er auch den Regentropfen entgegen kommt. Ich dachte immer, Wasser wäre sanft, dass es mich auffangen würde, doch das war falsch. Es verhärtete, und lehnte mich ab, erst als ich mit gebrochenen Knochen und voller Verzweiflung bei ihm liege, nimmt es mich in die Arme. Regentropfen schlagen auf die Oberfläche ein, wie Kanonenkugeln. Ist dies ein Krieg über Kontrolle oder Befreiung? Ich will am Himmel leuchten, ich will, dass alle hinaufschauen und mich sehen. Meine Muskeln schmerzen, meine Haut brennt, meine Knochen zerbrechen und trotzdem steige ich wieder empor. Als ob mich etwas in die Höhe zieht. Ich bin für den Himmel bestimmt, ich muss leuchten um gesehen zu werden. Also strecke ich meine Flügel aus um die Sonne in meinen Schatten zu stellen. Der Boden wirkt nun wie etwas, das mir nie wieder nahe kommen wird. Ich existiere zwischen diesen weißen Riesen, ich muss hier oben hingehören. Ich spüre wie die Sonne ihren Kuss zwischen meine Flügel platziert, und wie die Wolken leuchte ich rot, die Flammen färben meine Augen schwarz. Schmerz kehrt wieder in meinen Körper zurück, meine Flügel werden schwerer und ich leuchte wie eine Sternschnuppe am Abendhimmel. Muss ich mein Licht verlieren um für die anderen zu leuchten? Oh lieblicher Boden, nimmst du mich wieder in deine Arme?