Liebes Tagebuch
Wir schreiben das Jahr 2050 auf der Erde. Alles ist dunkel, und Strom haben wir hier auch schon lange nicht mehr. Vor ein paar Wochen habe ich den Kontakt zu meinen Eltern verloren. Ich würde gerne wissen, ob sie noch leben. Erst vor einem Tag habe ich gesehen, wie eines der mutierten Tiere ein kleines Kind attackiert hat, jedoch bin ich schnell davongerannt, um nicht selbst auch gefressen zu werden. Das soll das letzte Mal gewesen sein, dass ich ein menschliches Wesen gesehen habe. Alles ist verwüstet, Tiere, die einst friedlich gewesen sind, sind mutiert und versuchen jetzt alles an sich zu reißen, und was noch hinzukommt, sind Überschwemmungen, die nicht zu enden scheinen. Aber wer ist daran schuld? Die Menschen selbst. Mit ihrem verschwenderischen und egoistischen Verhalten ist der Klimawandel so weit vorangeschritten, dass die Erde jetzt nun unbewohnbar ist. Ich weiß nicht mehr, wo ich mich gerade befinde. Österreich? Oder doch die Schweiz? Ich fühle mich einsam und verlassen und hoffe, dass dieser Wahnsinn bald ein Ende nimmt. Ich erinnere mich gerne noch an die Zeit davor, als ich friedlich und nichts ahnend mit meiner Familie in unserem Garten gesessen bin. Ein paar Tage später hat es die ersten Überschwemmungen gegeben, und alles hat sich nur noch verschlimmert. Ich vermisse meine Familie, das warme Essen und das Gefühl von Geborgenheit, welches sie mir geschenkt haben. So sitze ich jetzt hier, weit, weit weg von dem Platz, den ich einst mein Zuhause genannt habe, und muss mit den Fehlern, die die Menschen gemacht haben, leben. Aber jetzt kann sich dafür die Erde erholen.
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