Lohnt es sich wirklich?

Er stand auf und schaute auf die andere Seite seines Bettes. Sie war nicht mehr bei ihm. Er ging müde in die Küche, wo er sie fertig angezogen mit ihrem Kaffee in der Hand sah. Sie küsste ihn und ging in die Arbeit.

Es schien, als wäre es ein normaler Tag für sie. Sie hielt ihre Meetings mit ihren Chefs und kam gut rüber. Sie war mutig und packte jede Gelegenheit beim Schopf, die sie bekam. Dies war auch an diesem Tag der Fall. Sie bekam eine bessere Stelle in ihrem Job. Das hieß aber auch, dass sie nun längere Arbeitsstunden haben werde, als sie jetzt schon hatte.

Für ihn war sein Alltag Routine geworden. Er stand auf. Verabschiedete sich von ihr, wenn sie in die Arbeit ging. Er aß sein Frühstück und schaute fern. Gleichzeitig versuchte er jeden Tag seinen Lebenslauf einer neuen Firma zu verschicken, jedoch geschah es nicht so oft, dass er eine Rückmeldung bekam.

Sie war überglücklich, dass sie ihren Traumjob bekommen hat. Sie ging mit ihren Kolleginnen auf ein paar Drinks feiern. Sie vergaß jedoch ihm Bescheid zu sagen, dass sie später nach Hause käme.

Die Stunden vergingen und er fing an sich sorgen zu machen. Er rief sie an, aber sie hob nicht ab. Er fing an sauer zu werden, weil sie immer länger in der Arbeit zu sein schien.

Sie kam nach Hause. Er merkte, dass sie getrunken hatte und wurde nur noch wütender. „Hast du denn doch beschlossen nach Hause zu kommen?“, sagte er. „Ich weiß, ich weiß. Ich habe vergessen dir zu schreiben, dass ich noch mit den Mädels etwas trinken gehe. Aber das hat einen guten Grund. Ich wurde befördert!“, sagte sie. Er: „Also wirst du jetzt noch länger arbeiten. Na super.“ „Was ist mit dir? Freust du dich denn gar nicht für mich?“, fragte sie. „Natürlich freu ich mich für dich, aber ich will doch auch wieder gern mal mit dir Zeit verbringen, nicht immer diese kurzen unnötigen Gespräche führen.“, sagte er. „Du weißt, wie wichtig mir mein Job ist. Du kannst nicht erwarten, dass ich alles wegschmeiße.“, meinte sie. „Also ist dir unsere Beziehung nicht wichtig?“, sagte er und ging aus der Wohnung hinaus. Sie stand auf und schaute durch das Fenster auf die andere Seite der Straße. Er war nicht mehr bei ihr.