Luke
Ich war am Einschlafen, als etwas zu hörte war. Ich dachte mir nichts dabei und versuchte wieder in meine kleine Traumwelt zu gelangen. Doch dann war es ein erneutes Mal zu hören. Es war als würde ein Vogel gegen die Scheibe picken. Ich stand auf und schaute aus dem Fenster. Genau in diesem Moment kam ein weiterer Stein angeflogen. Ich blickte hinaus und versuchte den zu finden, der diesen Stein geworfen haben könnte.
Da sah ich eine Person. Sie war gerade dabei wieder auszuholen, doch als sie mich am Fenster stehen sah, ließ sie die Hand wieder sinken.
Ich kniff die Augen zusammen um ein Gesicht zu erkennen. Ich konnte kaum glauben was ich sah. Es war Luke. Der Luke, der mit mir zusammen war. Mit dem ich so viel durchgemacht hatte… Der vor drei Monaten verschwunden war.
Ich lief schnell zur Haustür und machte sie auf. Er war es wirklich.
Ich war glücklich ihn zu sehen. Ich hatte mir so viele furchtbaren Sachen ausgemalt, die ihm hätten passiert sein können. Doch jetzt war er wieder da.
Ich lief zu Luke und umarmte ihn.
Plötzlich versuchte er mich zu küssen. Doch ich wich zurück.
Er fragte: „Was ist?“. „Drei Monate sind eine lange Zeit.“ gab ich ihm zur Antwort. „Du willst mir doch nicht sagen, dass du einen neuen Freund hast?“ keuchte Luke. „Ich war am Boden zerstört als du verschwunden bist. Ich dachte du bist Tod, er hat mich wiederaufgebaut. Wo warst du überhaupt?“ entgegnete ich. „Ich habe nach Verwandten gesucht die mich aufnehmen würden. Denn seit meine Mutter gestorben ist betrinkt sich mein Vater nur noch. So kann es nämlich nicht mehr weitergehen. Aber, dass du dir gleich einen Neuen suchst, hätte ich nicht von dir erwartet.“ brüllte er.
Bevor ich etwas erwidern konnte, stapfte er Hals über Kopf aus unserem Vorgarten, über die Straße. Er sah es genauso wenig wie ich kommen. Doch da erfasste es ihn. Das Auto kam aus dem nichts und war so schnell wie es da war auch wieder weg. Ich lief zu ihm. Er lag auf der Straße. Sein Shirt war voller Blut.
Ich versuchte die Wunde zuzuhalten, aber es half nicht viel. Er verlor in kurzer Zeit zu viel Blut.
Langsam half ich ihm auf und brachte ihn zurück in unseren Garten.
Ich rannte ins Haus und rief nach Hilfe. Es dauerte nicht lange da kamen meine Eltern aus Ihrem Zimmer geschnellt und folgten mir in den Vorgarten. In der Zwischenzeit hatte Luke das Bewusstsein verloren. Ich versuchte ihn aufzuwecken doch er rührte sich nicht. Während mein Vater den Notarzt verständigte holte meine Mutter eine Decke aus dem Haus.
Ich saß neben Luke und versuchte die Blutung zu stoppen. Doch es war zu spät.
Als ich seinen Puls fühlen wollte war da keiner mehr.
Die Rettung kam zu spät. Sie konnte nichts mehr für ihn tun als ihn für tot zu erklären.
Ich legte mein Tränen überströmtes Gesicht auf seine Schulter.
Ich werde seine letzten Worte, die er mir auf der Straße zugeflüstert hat, nie vergessen. „Ich liebe dich auch!“ sagte ich mit der Hoffnung, dass er es noch hörte und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn.
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