Marathon

Es war ein frischer, aber sonniger, fast frühlingsartiger Morgen, als ich am Start des Marathons stand. Die Sonne tauchte die Straße in ein goldenes Licht. Ich war nervös, aber dennoch selbstsicher. Der Startschuss fiel, ich rannte los. Die ersten Kilometer verliefen problemlos, ich hielt mein Tempo, fühlte mich stark.

Nach circa 28 Kilometern spürte ich jedoch, wie meine Beine schwer wurden. Ich biss die Zähne zusammen, doch ich merkte, dass jeder Schritt mehr Kraft kostete. Als die 37 Kilometer erreicht wurden, wurde es schlimmer. Obwohl ich es geschafft hatte mich an die Spitze der Teilnehmer zu kämpfen, hatte mich mein Selbstbewusstsein verlassen. Ich war schwach und wusste, dass ich bald überholt werden würde. Plötzlich höre ich vertraute Stimmen. Ich blickte in die Zuschauermenge und entdeckte meine Großeltern, die gekommen waren, um mich anzufeuern. "Du schaffst es, gib jetzt nicht auf! ", riefen sie mir zu. Dieser Augenblick gab mir neue Kraft. Ich richtete den Blick wieder nach vorne und erhöhte mein Tempo wieder. Die verbleibenden sieben Kilometer vergingen wie im Flug. Als ich den Zielbogen endlich sah, machte sich Erleichterung in mir breit. Mit allem, was noch in mir steckte sprintete ich auf die Ziellinie und die jubelnden Leute zu.

Der Moment, als ich durch das Band lief, welches das Ende des Marathons und somit meinen Sieg bedeutete, ist nicht mit Worten zu beschreiben. Ein Strom von Glücksgefühlen durchflutete mich. Der ganze Aufwand hatte sich ausgezahlt. Der Siegesjubel der Zuschauer und die strahlenden Gesichter meiner Großeltern machten diesen Augenblick perfekt. An diesem Tag machte ich eine Erfahrung, an die ich noch viele Jahre später zurückdenken würde.