Mayla
Es war einmal ein Mädchen, welches in einem großen Schloss in einer Stadt namens , , Mayoritana‘‘ lebte. Zu ihrem Vater, dem König von Mayoritana, hatte sie keine gute Bindung. Er beglückte sie nicht oft mit seiner Anwesenheit, und selbst wenn er da war, zog er sich oft in seinem Gemach zurück und wirkte abwesend seit dem Tod ihrer Mutter. Die Tochter des Königs hieß Mayla, was im Arabischen so viel wie Hoffnung bedeutet. Ihre Mutter war fest davon überzeugt, dass Mayla die Welt zu etwas Besserem machen würde, wenn sie erstmal Königin werden würde. Ihre liebevolle Mutter, die sie nun nie wieder sehen würde. Sie erinnerte sich noch genau an diesen Tag, als wäre es gestern gewesen. Die dreiköpfige Familie verbrachte die restliche Zeit, die ihrer Mutter noch geblieben war, gemeinsam. Bis sie an Maylas Geburtstag endgültig ihre letzten Atemzüge nahm und Maylas Vater in Trauer verfiel und sich im Schloss zurückzog. Natürlich litt Mayla sehr, jedoch hatte sie den Tod ihrer Mutter akzeptiert und versuchte weiterzumachen. Allerdings machte ihr Vater es ihr nicht allzu einfach. Seit dem Tod seiner Ehefrau bemühte sich der König seine Tochter zu beschützen und sie vom Bösen fernzuhalten. An ihrem achtzehnten Geburtstag passierte etwas Ungewöhnliches. Sie fand ein kleines Päckchen vor ihrer Tür, und als sie es öffnete, befand sich eine Nachricht darin: , , Finde deinen Zukunftszauber. ‘‘ Herauszufinden, was diese Nachricht zu bedeuten hatte, schien zwecklos, dennoch wollte sie es versuchen. Die Nachricht, die sie eben noch in der Hand hielt, hatte sich in Luft aufgelöst, als wäre nichts hiervon je geschehen. Als die Prinzessin sich abends schlafen legen wollte, geschah etwas noch Seltsameres. Das Zimmer, in dem sie sich befand, war verschwunden, genauer gesagt das ganze Schloss. Mayla stand auf einem gläsernen Boden, und vor ihr befanden sich drei riesige schwarze Tore. Ohne groß zu überlegen öffnete sie das Tor in der Mitte und was sie sah, ließ ihr Herz erstarren wie zu Stein gemeißelt. Sie stand da wie angewurzelt und ihr Körper erschauderte bei diesem Anblick. Mayla hatte nur noch das Bedürfnis, das Tor zu schließen und nie wieder an diesen Ort zurückzukehren, aber ihre Füße ließen sie nicht. Vor ihr befand sich ein feuriger Abgrund und Menschen, die sich vor Qual die Seele aus dem Leib schrien. Zudem nahm die Tochter des Königs einen absolut abstoßenden, höchst widerwärtigen Geruch wahr, der sie schlecht werden ließ. Sah so die Zukunft aus? Würde ihr dasselbe widerfahren? Das Tor schloss sich wieder, und was sich hinter den anderen Toren befand, war ihr ein Rätsel. Eines jedoch wusste sie mit Sicherheit, was auch immer sich hinter diesen Toren befand, betrifft die Zukunft, und die würde sie selbst herausfinden müssen. Also egal, was die anderen ihr vorschreiben, sie würde diese Welt zu etwas Besserem machen, denn der beste Weg, die Zukunft zu gestalten, ist sie zu erschaffen. Und für eine bessere Welt würde sie kämpfen bis zum Tod.
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