Mein letzter Tag als Kind

Der Morgen, an dem ich nicht mehr um 6 Uhr und der Früh aus meinem Bett schwinge und leise zum Fernseher schleiche, damit auch ja nicht meine Eltern aus dem Schlaf erwachen.

Der Vormittag, an dem ich nicht mehr in der Schulpause mit meinen Freunden vor dem „riesigen“ Kalpa-Turm stehe, den wir in den letzten 15 Minuten mit höchster Vorsicht erbaut haben, so dass hoffentlich nicht gleich der ganze Turm auf uns kracht.

Der Nachmittag, an dem ich nicht mehr gleich zu meiner WiiU Konsole stürme und noch nicht mal weiß, welches von meinen Spielen ich als Erstes zum 50. Mal durchspielen werde, wobei ich eigentlich ziemlich schlecht war und immer noch bin.

Der Abend, an dem ich nicht mehr: „Noch 5 Minuten es ist grade so spannend“ zu meiner Mutter in den Balkon brülle, obwohl ich dasselbe schon 5 Minuten zuvor gesagt habe, obwohl es schon längst nach 21 Uhr war und nur noch dieses Deprimierende Brot im Fernsehen nach Hilfe flehte.

Die Nacht, in der ich nicht mehr schweißgebadet aufwache, weil mir derselbe Albtraum immer und immer wieder vor Augen gezeigt wird und ich nicht mal mehr eine Sekunde meine Augenlieder schließen kann, ohne dass mein Kopf mir sagt, dass ich jetzt zu meinen Eltern ins Bett kriechen soll, so dass mein Vater ruhig zuerst von dem Monster gefressen wird.

Und ja ich werde erwachsen und mein Kinderzimmer verlassen doch mein inneres Kind, das werde ich nie verlieren, neue Interessen finden und mit neuen Freunden sein, denn egal wie schlecht es dir geht du bist niemals allein. Also ja alles grad ein bisschen schnell, aber es ist noch nicht vorbei, denn alles wird am Ende gut und ist es noch nicht gut wird es auch nicht das Ende sein.