Mein Traum von Schnelligkeit
Niemand sieht mich kommen oder gehen.
Für sie bin ich stetig nur am stehen.
Nicht gar weil sie mich nicht sehen, nein,
doch tun sie sich die Zeit nicht nehm',
um meinem ergehen zuzusehen.
Sie sehen nicht wie ich von Früh bis spät von spät bis Früh,
mit aller Müh' meinen Weg über die Steine glüh'.
Jede Nacht, unter der Sternenpracht,
wenn nichts mehr lacht,
wer hätts' gedacht,
mach ich mich auf den Weg, ob es nun reg oder schneet,
ganz verweg' zu meinem Ziel,
denn für mich ist das sicherlich kein Spiel.
Stund' um Stund', mein armer Fuß schon ganz wund',
werden die Farben am Horizont ganz bunt.
Und ehe es mich gesinnt,
ich spüre den Wind! So ganz geschwind' von den rasenden Autos,
sie tosen vorbei, ach mei, da fühl' ich mich ganz frei!
Doch man höret nicht meinen Freudenschrei über das Getön vorbei bei all der Raserei
Sobald ich mich am Rand befand und aus dem Grase entschwand',
war ich ganz gespannt auf was ich vorfand.
Eines nach dem anderen zog es an mir vorbei,
ohne Hetzerei,
was für eine Leckerei.
Schon begann bei mir die Rennerei,
doch fühlte ich mich so schwer wie blei.
Noch einmal versuchte ich es, ganz ohne stress,
meinen Fuß zu heben und meinen Traum zu leben, ohne mich zu ergeben.
Obwohl mein erstreben, Berge hätte können heben, die Natur war dagegen.
Wie ich mich nur regte oder bewegte und dabei den ganzen Staub auffegte,
ich konnte den Autos nur beim vorbeifahren zuschauen und mich für meine Langsamkeit verhauen.
Eines Tages, sage ich mir, will ich genau so schnell sein wie ihr!
Doch tief in mir, auch wenn ich es nicht kapier', da weiß ich's genau, bin ja so schlau,
es steht in der Galaxy, ich werde nie so schnell sein wie sie, dennoch bleibt es in meiner Fantasie.
Und jetzt mach ich mich auf den Weg Heim, auf meinem Schleim, zu meinem Stein, hinein,
in mein feines Schneckenhaus,
denn jetzt ist das Gedicht aus die Maus.
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