Mein Traum
Ich, Sara war 21 Jahre alt und lebte allein in einer gemütlichen Wohnung. Ich arbeitete als Kellnerin in einem kleinen Restaurant. Ich mochte die Besitzerin Lina wirklich gerne. Ich verdiente nicht viel Geld, aber es machte mir Spass. Mein heimlicher Traum war, dass ich das Restaurant einmal übernehmen durfte. Der einzige Haken war, dass ich dafür sparen muss und zwar ordentlich. Ich legte schon von Anfang an immer etwas beiseite. Und zusätzlich half ich ab und zu in einer Tanzschule aus. Was ich dort verdiente legte ich auch immer zur Seite.
Heute Morgen hatte ich verschlafen. Ich kam ein bisschen später als sonst, aber seltsamerweise stand beim Eingang: Ruhetag. Ich war verwundert und ging hinein. In der Küche fand ich Lina. Sie sah blass aus, mir drehte es den Magen um, ich hab sie noch nie so gesehen. Sie sagte: „Du musst heute nicht arbeiten, ich bin krank und habe deshalb das Restaurant zugemacht“, mehr sagte sie nicht. Sie ging in ihr Appartement und ich ging nach Hause. Ich machte mir Gedanken, was Lina wohl hat, aber ich redete mir immer wieder ein, dass es nichts Schlimmes ist.
Doch am nächsten Morgen wurde mein Leben auf einmal auf den Kopf gestellt. Es kam ein Anruf von Lina: „Hey Sara, es tut mir leid, aber ich musste ins Krankenhaus und werde daher das Restaurant für die nächste Zeit schliessen müssen.“ Mir stockte der Atem und ich fragte vorsichtig: „Was hast du denn?“, es entstand eine peinliche Stille. Dann sagte sie: „Ich habe Krebs“, sie legte auf. Ich war geschockt und wusste nicht was ich tun sollte. Doch plötzlich kam mir ein Gedanke: Jetzt war die Zeit gekommen, in der ich das Restaurant übernehmen musste. Ich nahm mir vor Lina jeden Tag zu besuchen, wenn es der Arzt erlaubt. Und ich werde in der Tanzschule nachfragen, ob ich jeden Abend aushelfen kann. Ich wusste ich nahm mir viel vor, doch ich wollte es schaffen. Ich suchte mir ausserdem noch einen Ferienjob, weil ich ja jetzt keinen Job den Tag durch habe. Zum Glück fand ich einen in einer Fabrik, ich wusste das wird hart, aber für Lina und das Restaurant machte ich alles.
Mein Alltag wurde anstrengend. Am Morgen früh ging es los, ich ging in die Fabrik und packte die ganze Zeit irgendwelche angekommene Ware aus. Meine Schicht ging bis Mittag, dann besuchte ich wenn es ging Lina. Am Abend konnte ich jetzt immer in die Tanzschule und durfte die Anfänger übernehmen. Es machte mir Spass und liess mich vergessen, warum ich das tat.
An einem verregneten Montag, ging ich vor dem Tanzen lustlos zur Bank. Doch da, endlich die beste Nachricht überhaupt, ich hatte genug Geld, das Restaurant zu übernehmen. Ich konnte vor Glück kaum mehr ruhig bleiben, doch Lina sollte die gute Nachricht erst Morgen erfahren.
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