Mein Zuhause
Es war eine sehr schlimme Erinnerung, die ich mir nie vergessen werde. Mein Name ist Chiara und ich bin neulich 18 Jahre alt geworden. Meine Eltern sind vor 6 Jahren durch einen Autoumfall ums Leben gekommen. Ich kann mich kaum an meine Eltern erinnern. Seitdem lebte ich bei meinem Onkel und bei meiner Tante in einer großen Villa am Land. Als ich zum ersten mal das Haus betrat wurde mir einige Regeln aufgezählt, an die ich mir nicht gewöhnt war. Ich durfte nicht: laut sein oder mein Zimmer verlassen. An ihren Gesichtsausdrücken konnte man sehen, dass ich nicht ihre Lieblingsperson war. Ich war die meiste Zeit in meinem Zimmer eingesperrt. Mir gefiel das gar nicht. Soviel ich hier erfahren habe, hatten sie keinen Kontakt zu meinen Eltern gehabt. Sie hatten einen großen Streit, aber ich wusste den Grund dafür nicht. Ich hatte mal einen Plan von diesem Haus gefunden und unter meiner Matratze versteckt. An meiner 15. Geburtstag nahm ich den Plan raus und versuchte mir einen Weg nach außen zu finden. Nach einer Weile fand ich auch einen Weg und schlief ein. Am nächsten Tag wartete ich, bis sie mir die Tür aufgesperrt hatten und schlich mich schnell im 1. Stock ins Zimmer Ende des Korridors. Dort war ein geheimer Eingang in den alten Keller. Ich quetschte mich hinunter und suchte nach einem Lichtschalter. Ich schaltete ein. Bevor ich mich weiterbewege, schloss ich den Eingang wieder und rannte zum Ausgang. Der Ausgang war eine alte Treppe, die nach oben zum Garten führte. Ich war fast im Ausgang des Hauses. Ich machte mich auf den Weg in die Stadt. Mein Magen knurrte wie wild. Es waren 14 Stunden nach meiner letzten Mahlzeit. Da ich keinen einzigen Cent hatte, musste ich mich verhungern. Die Sonne ging unter und der Mond schien. Ich fand mir ein Platz auf einer Bank zum Schlafen und versuchte einzuschlafen. Die Sonne kitzelte mich auf der Nase und weckte mich auf. Die Menschen machten sich auf dem Weg nach ihren Laden und öffneten. Mein Magen war noch immer leer und deswegen machte ich mich auf den Weg und betrat einen der Laden. Ich fragte den Besitzer für einen Job. Er gab mir einen Job in seiner Bäckerei. Ich musste die Kunden bedienen. Mir wurde mein Job erklärt und bevor ich beginnen konnte, gab er mir etwas zum Essen. Ich aß es schnell auf und hatte ich meine ersten Kunden. Langsam gewöhnte ich mich hier und der Tag war endlich vorbei. Der Besitzer und ich hatten ein Abendessen und lernten uns gegenseitig kennen. Er hieß Markus und lebte allein. Ich erzählte ihm nur dass ich auf der Straße lebte. Markus nahm mich in sein Haus auf. Er bereitet mir ein Zimmer und so verbrachte ich mein Leben. Es hatte mir Spaß gemacht endlich jemanden zu haben der um mich kümmerte. Nach mir wurde noch immer gesucht und ich machte mir Sorgen darüber. Ich wollte nicht wieder dort hingehen. Ich fühlte mich wie ein Gefangener im Knast. Hier war es viel schöner. Ich war frei wie ein Vogel und konnte machen alles, was ich will. Endlich fühlte ich mich zuhause.
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