Muss Tempo etwas mit Angst zu tun haben?
Liebes Tagebuch,
mache dich auf etwas gefasst, ich muss hier einiges loswerden:
Tempo – Herzrasen, Angst, Nervosität, Zeitstress. Diese Worte kommen mir sofort in den Sinn, wenn ich an dieses Wort denke. Aber je länger ich über meine eigenen Gedanken grüble, desto mehr wird mir bewusst, Tempo muss nicht unbedingt etwas mit Ängsten oder Herzrasen zu tun haben. Man könnte ja seiner eigenen Geschwindigkeit folgen und alles etwas entspannter angehen. Trotzdem stelle ich mir noch die Frage, warum ich „Tempo“ so sehr mit den Worten „Herzrasen“, „Angst“, „Nervosität“ und „Zeitstress“ assoziiere. Möglicherweise liegt es daran, dass ich immer älter werde, ich bin jetzt in der achten Klasse Gymnasium und stehe kurz vor meinem Abschluss. Ich versinke im Schulstress und muss alles in einem vorgegebenen Tempo erledigen. Alles läuft so schnell: Schule, Prüfungen, Entscheidungen für die Zukunft. Jeder spricht davon, wie wichtig es ist mit der Zeit zu gehen, immer schneller, immer mehr.
Aber was, wenn mein Tempo zu langsam ist? Was, wenn ich zurückbleibe, wenn mich alle überholen und ich plötzlich allein dastehe?
Vielleicht bedeutet Tempo nicht nur Geschwindigkeit, sondern auch Balance. Vielleicht heißt es, meinen eigenen Rhythmus zu finden, obwohl um einen herum alles rast. Wer definiert eigentlich das Tempo und wer steuert sie, sind es die Medien, die mich manipulieren und mir wertvolle Momente meines Lebens nehmen wollen?
Also liebes Tagebuch, vielleicht ist „Tempo“ doch nicht mein Feind, der mich ans andere Ende der Welt hetzen möchten, sondern ein sensibler Tanzpartner, der mich sicher durch die verschiedenen Tonarten des Lebens führt. Ist es möglich, dass es ein ewiger Tanz ist, und ich lerne im richtigen Takt mitzuschwingen?
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