". . . my love is your love . . . "
Für @neonganache
Kannst du uns sehen? Hand in Hand?
Bist du auch einer von denen, die uns verächtlich hinterherblicken?
Weißt du was? Das ist uns egal!
Denn der einzige, dem meine Blicke gelten, geht neben mir, hält mich fest und lässt mich nie mehr los.
Es ist uns egal, was alle sagen! Das hier hat einen Grund und so hat alles begonnen:
Ich liebe es abends alleine im Park zu sitzen, ein bisschen Musik auf den Ohren, den kühlen Wind im Gesicht. Doch an diesem Tag spürte ich noch etwas anderes, einen Blick. Meine Augen sahen nur das Dunkel der beginnenden Nacht, aber instinktiv wusste ich wohin ich mich wenden musste. Verstohlen beobachtete ich die Gestalt mit immer besser sehenden Pupillen, bis sie schließlich verschwand. Als der letzte Satz von Haydns „Surprise“ in meinen Ohren verklungen war, ging ich.
„Clap your hands you´re so right …“ Ich drehte mich über dem grünen Gras, dessen kräftige Farbe im schwachen Schein des Mondes kaum noch zu erkennen war. Als ich wieder diesen Schatten sah, blieb ich abrupt stehen. „…your love is my love and my love is your love…“ sang er weiter. Hatte ich etwa laut gesungen? Ich hatte es gar nicht bemerkt! Als ich die Gestalt von vor zwei Tagen erkannte, huschte ein Lächeln über mein Gesicht! Aus unerfindlichen Gründen hatte ich keine Angst vor der Person die jetzt ins Licht trat. Irgendwie faszinierte sie mich. Ich nahm die Stöpsel aus meinen Ohren und stimmte mit ein.
Irgendwann lagen wir dann nebeneinander im feuchten Gras, lachend und mit trockenem Hals. Als er aufstand, war das einzige, das ich von ihm kannte der Duft seiner Haare und seine leuchtend blauen Augen. Ich sah ihm noch lange hinterher, bis ich mich schließlich selbst auf den Weg machte.
Fast jeden Tag saß ich nun in diesem Park, aber er kam nie.
Doch Wochen später, als ich gerade meine tägliche Runde joggte, sah ich ihn. Diesmal saß er auf der Parkbank, ein Buch in der Hand, Kopfhörer in den Ohren und kühler Wind im Gesicht. Er war so versunken in die Geschichte, dass er mich erst nach einigen Minuten bemerkte. Ich hatte mich an einen Baum gelehnt und betrachtete ihn. Als er mich erkannte, stand er auf, machte Anstalten zu gehen, entschied sich dann aber doch, auf mich zuzukommen.
Und da sind wir nun.
Kannst du uns sehen? Hand in Hand?
Mein Name ist Fabian und das ist mein Freund Max.
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