Nasses Herbstlaub und Blut am weißen Boden
Rasender Herzschlag, trockenes Herbstlaub, das wie Papier schmeckt, rasselndes Einatmen, das mit den Blättern wie ein Sommergewitter die Stille durchbricht.
Hände krallen sich um Finger, als das Bettgestell knarrt, die ersten Regentropfen aufs Dach trommeln und den Donner ankündigen.
Angst, Zittern, Wimmern und Schluchzen, die Blätter werden lauter und der Regen stärker; er lässt den Wald duften.
Weinen, Schweigen und Verzweifeln, die weißen Schuhe hallen im sterilen, verlassenen Raum wider, Schulterklopfen und tröstende Worte.
Äste knacksen, Stiefelabsätze auf nassem Waldboden, Kampfgeschrei und ergebenes Stöhnen erfüllen die klare und kalte Nacht.
Die Armbanduhr tickt, Beine sind eingeschlafen, Stühle werden zurechtgerückt, um sich aufs Einschlafen vorzubereiten.
Die Schlacht ist im vollen Gange, die Gegner voller Tatendrang und die Nacht jung.
Augenpaare brennen vor Erschöpfung, Hände krallen sich aneinander, sagen Du bist jetzt nicht allein.
Eine Eule ruft und durchbricht die grausame Melodie des Waldes. Es blitzt.
Nur mehr zwei Augen sehen hin, beobachten, analysieren, stellen unbeantwortete Fragen.
Ergebenes, verzweifeltes Stöhnen, boshaftes Triumphieren, die Eule ist längst weggeflogen.
Das Gerät piepst, mal ziemlich laut, mal sehr leise.
Der Kampf neigt sich dem bitteren Ende zu.
Beine stehen auf, zittern, bewegen sich träge und müde.
Da ist Blut, so viel Blut.
Die Krankenschwester wischt es weg.
Augen öffnen sich mühsam.
Der Kampf ist aus.
Ersticktes Keuchen
und
Stille.
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