Nicht das letzte Mal
Es ist nicht das erste Mal, dass ich hier bin. Nicht das erste, nicht das letzte Mal, dass ich durch die Reihen der Bücher, der Bücher in dieser peniblen Ordnung, in diesen ordnenden, regelnden Regalen, streife. Nicht das letzte Mal, dass ich mir eine der Geschichten nehme, sie lese, sie mir einverleibe. Nicht das erste Mal, dass ich weitergehe um mir mehr zu holen, schnappen. Nicht das erste, nicht das letzte Mal, dass ich mit schmerzenden Armen voller Bücher, Bücher, Bücher, Bücher. . . die Bibliothek verlasse. Dass ich Tage später, Wochen später zurückkomme, um sie zurückzugeben. Monate später? Nicht das erste Mal, das ich mich runtermache. Zu langsam, zu faul, zu dumm. Alles Adjektive, die ich mir nicht zum ersten, nicht zum letzten Mal zuordne, wenn ich einen Monat gebraucht habe. Denn das ist zu langsam! In den unzähligen Regalen, in den mannigfaltigsten Themenbereichen, in den dutzenden Räumen, warten noch so viele Bücher auf mich. In den 14 Jahren meines Lebens, den 5110 Tagen meines Lebens, den 122 640 Stunden meines Lebens, habe ich nicht einmal alle Bücher der Fantasy-Abteilung gelesen. Und es gibt auch noch die Krimi-Abteilung, das Thriller-Regal, den Zeitschriften Bereich, die Stadtführer-Reihe, . . . . alles wollte ich lesen. Das nächste Buch. Es würde nicht das Letzte sein. Ein Fantasy-Roman. Er würde nicht der Erste sein. So viele Bücher, so viele Autoren, so viele Welten! Und immer noch nicht das Letzte.
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