Nicht wie früher!
Ich fand mich, wie jeden Tag nach der Schule, im Esszimmer meiner Oma wieder. Doch diesmal war etwas anders und das bemerkte meine so fürsorgliche Oma natürlich sofort. Sie gab mir zu essen und beobachtete mich eine Zeit, so als wollte sie sich ganz sicher sein, dass etwas nicht stimmte. Nachdem sie bemerkte, dass ich mein Essen nicht anrührte, sah sie mich an und fragte, was den los sei? Ich hob meinen von Trauer gesenkten Kopf und sagte ihr, dass ich Liebeskummer hätte und ihren Rat bräuchte. Ich meine…sind wir ehrlich… Omas sind doch alt und wissen so viel, also warum sollte man sie nicht nach Rat fragen dürfen? Sofort fragte sie, was ich den genau wissen wolle und ich versuchte ihr meine Situation zu erklären. Naja ich versuchte es…
„Oma, also wenn man einen Menschen liebt und dieser Mensch dich eigentlich auch, sollte man sich das dann nicht gegenseitig zeigen? Weißt du, da ist dieses Mädchen und…“ Plötzlich sprang sie auf und mit einem fast schon angewiderten Ton sagte sie lautstark: „Kind, das ist doch wohl jetzt ein Witz? Hast du gerade Mädchen gesagt? Bist du von allen guten Geistern verlassen?“ Geschockt von Omas Worten, liefen mir einige Tränen über meine Wange. „Aber Oma ich liebe sie!“ Nun wurde sie rot, die Wut stand ihr förmlich in Gesicht geschrieben. „Opa…Opa komm her aber zackig! Deine Enkelin ist verdorben. Sie liebt ein Mädchen, wie lächerlich!“ Opa, so gelassen wie er war, brauchte erstmal ein paar Minuten um aus seinem Bett zu kriechen. „Spatz, jetzt beruhig dich, darf sie nicht jeden lieben den sie will?“ „Nein, nein, nein! Als ich jung war, hätte man so etwas niemals geduldet! Wer bringt den dann das Geld nach Hause?“
„Mein Spatz beruhig dich, setz dich hin, ja das hat es bei uns definitiv nicht gegeben, aber geh bitte…denk nach…es ist nicht mehr wie früher.“
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