Nichts tun
Können wir noch Nichts tun?
Können wir noch entspannen?
Können wir noch abschalten?
Können wir noch unsere Gedanken schweifen lassen?
Können wir noch wirklich, wahrlich Nichts tun?
Nicht meditieren,
Nicht vegetieren,
Nicht chillen,
Sondern einfach wirklich, wahrlich Nichts tun.
Ist das eine Fähigkeit, die wir noch haben?
Oder ist das wirkliche, wahrhaftige Nichts tun verloren gegangen?
Verloren gegangen in einer Zeit, in der alles immer noch schneller und immer noch größer und immer noch höher sein soll?
„Bis es ins Unendliche geht“ -Sido; Astronaut
Oder hatten wir diese Fähigkeit überhaupt jemals?
Konnten wir, konnten unsere Vorfahren, überhaupt jemals wirklich, wahrlich Nichts tun?
Oder wurden sie gefressen oder sind sie verhungert oder sind erfroren, wenn sie wirklich, wahrlich Nichts getan haben?
Ist es überhaupt für uns möglich wirklich, wahrlich Nichts zu tun?
Immerhin atmen wir,
Immerhin schlägt unser Herz,
Immerhin arbeiten unsere Organe,
Immerhin regenerieren sich dauerhaft unsere Zellen
Ist es dann überhaupt möglich Nichts zu tun, solange man nicht tot ist?
Oder sind „wir“ vielleicht gar nicht unser Körper, sondern nur unsere Seele, unser Geist?
Ist Nichts tun vielleicht unabhängig vom Körper?
Ist Nichts tun vielleicht auch Ausmalen oder Unkraut zupfen?
Ist Nichts tun vielleicht das Gegenteil von Nichts tun?
Ist Nichts tun vielleicht gerade eben Etwas tun?
Etwas, wobei der Geist Nichts tut, aber der Körper sehr wohl.
Ist es Nichts tun, weil der Körper nicht Nichts tun kann und wir der Geist sind?
Ist das Nichts tun?
Können wir überhaupt Nichts tun?
Wir danken unseren Unterstützern
Mit Unterstützung folgender Wiener Bezirke:
Für Sponsoringanfragen wenden Sie sich bitte an Margit Riepl unter margit.riepl@gmx.at
Wenn Sie "Texte. Preis für junge Literatur" unterstützen möchten, spenden Sie bitte auf folgendes Konto:
Literarische Bühnen Wien, Erste Bank IBAN: AT402011182818710800, SWIFT: GIBAATWWXXX