nostalgie, wien
15: 13h und das warten aufs gewitter
in turmhohen wortgebilden versuchen wir uns zu vergewissern,
dass wir noch existieren, hier, in dieser stadt voll erwartung.
die drückend-dumpfe luft schließt sich fest um unsere schwebenden körper,
dein hochmut hat hier nichts verloren, im versuch der schadensbegrenzung.
seit tagen warten wir auf regen, unsere großstadtherzen
ausgedörrt, ermattet; das gewitter und du, ihr lasst auf euch warten.
aus den wipfeln der bäume pflücke ich fragezeichen,
sammle sie in farbkonstrukten und will sie dir schenken,
du wirst sie nicht wollen.
die ungewissheit ist fliederfarben, für dich ist sie grau,
am rande des blickfelds verblassen die stäbe, metallillusion, bittersüß.
wenn wir durch die straßen streifen,
sammelst du nostalgie und während ich schweige,
redest du; die angst vor den pausen.
alles, was wir sagen, haben wir bereits gesagt
und alles was wir sind, waren wir bereits.
die worte sind ein vielleicht,
das wir in den raum zwischen uns gestellt haben,
gräulich-blau und still, aber über die stille lügen wir.
wir tun so, als wäre sie nicht da, wir hoffen, dass sie dadurch verschwindet.
langsam fallen die ersten tropfen, schwer und grob,
hinein in das schweigen, die ratlosigkeit, rastlosigkeit,
im klang der rauschenden lichter regen wir uns,
bewegen uns, zaghaft.
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