Oase im Chaos
…Chaos. Grau, braun, schwarz, soweit das Auge reicht. Hungersnöte, brennende Wälder und Wasserknappheit sind gegenwärtig, die Folgen des Klimawandels sichtbar. Die Menschen leben in Angst, sie streiten und führen Kriege, es gibt keine Bildung und keine Natur - keine Vögel, Haustiere oder Nutztiere- nicht einmal einen Paedophryne amauensis (kleinste lebensfähige Wirbeltier der Welt) oder die Dicopomorpha echmepterygis (kleinstes Insekt). Die meisten Menschen sind verarmt und werden von ihren Herrschern unterdrückt. Die wenigen Städte, die es gibt, werden streng kontrolliert. Es gibt keine Meinungsfreiheit, keine freien Wahlen und wenn man sich mit der Regierung anlegt, wird man zu Tode verurteilt.
„Das Böse ist des Menschen beste Kraft“ Friedrich Nietzsche
Doch es gibt auch Hoffnung. Mitten im Chaos lebe ich. Inmitten eines großen Waldes, umgeben von Wasser, Bäumen und Wildnis sitze ich hier, auf einem Stein, und genieße die Natur. Ich höre leises Vogelgezwitscher und das Plätschern des Wassers. Hin und wieder höre ich ein Knacksen. Es ist wunderbar und vor allem entspannend. Weit und breit gibt es keine menschliche Zivilisation. Doch warum braucht man die Menschen, die so viel Schlimmes angerichtet haben? Wahrscheinlich denkt ihr ich bin gestört oder so? Die meisten Menschen nennen mich den Waldbuben oder sie sehen in mir den Teufel. Ich fühle mich aber nicht einsam - ich lebe im Einklang mit der Natur. Wer ich bin und woher ich komme? Das weiß ich nicht. Ich beschreibe mich selbst als einen naturnahen glücklichen Menschen. Bisher hatte ich noch nicht viele Kontakte mit Menschen. Meist waren die kurz und sollten sie länger gewesen sein, dann waren sie nach ein paar Wochen meist wieder vorbei. Meistens wurde ich beschimpft oder Tiere wurden qualvoll vor meinen Augen getötet. Ich frage mich nur wieso? Jedoch sind nicht alle Menschen so grauenvoll. Es gibt auch Menschen, die genau das Gegenteil von dem sind. Sie stellen sich trotz der vielen Strafen, die auf sie warten, gegen das Regime auf. Sie suchen im Gehölz Unterschlupf und klären mich über die schrecklichen Nachrichten außerhalb des Waldes auf. Doch mit der Zeit verstecken sich immer weniger Menschen im Unterholz und ich bin wieder allein.
„Ich muss mein Leben allein leben. Aber das habe ich ja gewusst. Ich weiß schon lange, dass Menschen nicht bleiben“ Der Gesang der Flusskrebse, Delia Owens
Doch das Leben geht weiter….
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