Panik
Mein Herz zerfraß mich.
Es schlug, kämpfte gegen die unüberwindbare Panik, rang wie der Wind mit dem Fall.
Ich starrte auf das Weiß vor mir, beobachtete die schwarzen verschmierten Linien, die sich in hässlichen Strichen über mein gesamtes Blatt zogen.
Ich lag falsch.
Meine Lunge vergaß mir zu dienen, mein Körper wurde kalt.
Die Welt wurde still, versank in den Test vor mir und schenkte mir ihr eigenes Chaos.
Alles gefror und ich spürte, wie mein Herz einen Schlag aussetzte.
Die Zeit stoppte.
Ich hatte versagt.
Es war die Realisation, die alles zum Explodieren brachte.
Die Welt wurde lauter, bemächtigte sich meiner Ohren.
Meine Augen flogen unfokussiert über jedes Beispiel, versuchten Halt in dem Wissen in ihnen zu finden.
In der instabilen Sicherheit, die sie mir geben konnten.
Ich musste doch etwas wissen.
Ich hatte doch so viel gelernt.
Meine Lungen langten nach Luft, die ich ihnen nicht schnell genug geben konnte.
Ich fing an zu zittern.
Energie floss durch meinen Körper in einem verzweifelten Versuch, auf die Panik in mir zu reagieren.
Alles zog sich zusammen.
Ich durfte nicht, ich musste, ich konnte nicht…
„Du schaffst das.“
Wärme durchflutete mich, eine sanfte Berührung in der eisigen Kälte.
Ich warf meinen Kopf zurück, meine Augen geweitet, die Angst in mir verfasst in meinem Ausdruck.
Gütige Augen trafen auf Horror.
„Atme tief durch und versuch es ein weiteres Mal.“
Meine Lehrerin ließ meine Hand los und zog sich zurück. Ihre Schritte führten sie zum nächsten Schüler, der Hilfe brauchte.
Meine Welt verschwamm in einem glänzenden Nass.
Tränen, geformt mit Trauer und Hilflosigkeit, rannen in ihrem einsamen Weg über meine Wangen.
Ein Schmerz, tief in mir verankert, legte sich vertraut in meine Brust.
Meiner Angst gehörte dieser Moment und doch versuchte ich mich zu beruhigen.
Eine Minute zu entspannen.
Eine Sekunde lang abzuschalten.
Einen Augenblick, um durchzuatmen.
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