perspektivenwechsel
zeit mit Dir verbringen ist schön
dann bleibt die welt stehen
schmetterlinge im bauch und keine klaren gedanken
alles wegen Dir
ich mag die unzähligen muttermale auf Deinen armen mag es wenn Du Dich immer wieder räusperst und wenn Du Dir die haare mit einer eleganten bewegung hinters ohr streichst
wir sitzen am steg starren die glatte wasseroberfläche an
endloses türkis blau
Du sagst das wasser ist so grünlich heute
ich nicke obwohl es nicht stimmt
das wasser ist genauso türkis blau wie an allen anderen tagen auch
ich sage nichts weil Du würdest mit mir diskutieren
chancenlos
Du würdest reden weiter und weiterreden mich beinahe überreden bis ich dann still bin
überrollt von Deiner wortlawine begraben unter Deinem stolz
Dein triumphierendes lächeln als gehöre Dir die gesamte welt
ich kenne Dich in und auswendig habe Dich studiert manchmal von vorne begonnnen das ergebnis ist immer gleich gewesen
niemals würdest Du meine hand nehmen die einladend zwischen uns liegt
fast auffordernd
Du siehst sie nicht möchtest sie nicht sehen der gedanke tut weh
auch ich bin auf dieser welt also gehöre auch ich Dir
gefangen in Deinem triumphierenden lächeln
so wie damals als Du mich geküsst hast
es war ein spiel sagst du
für mich war es keins
Deine lippen auf meinen schön wie schmetterlinge
in meinem bauch eingenistet und ruhelos flatternd
sodass ich erst einschlafen kann wenn alle tränen weggeweint sind
fast wie ein spiel ich spiele es jeden abend
du berührst meine haut und ein elektrischer impuls zuckt durch meinen körper
Du lachst wie damals als Du mich geküsst hast und es Dir nichts bedeutet hat
ich kenne dich in und auswendig habe dich studiert manchmal von vorne begonnen das ergebnis ist noch immer gleich
Du liebst spiele weil du nur gewinnst
geht’s dir gut fragst Du
ich verloren in Deinen augen die genauso türkis blau sind wie das wasser immer
Du erwiderst meinen blick
ich träume von Deinen lippen auf meinen
dann schaust Du weg
meine augen sind bloß braun nichts besonderes
nicht besonderes für Dich
Du siehst weder meine träume noch meine gefühle nur Dein eigenes spiegelbild aber ich bin kein spiegel
geht’s dir gut fragst Du erneut als wäre ich begriffsstutzig
durchlöcherst mich mit blicken als wolltest Du mich von einen auf den anderen moment plötzlich sehen
jetzt schaue ich zuerst weg
ja lüge ich und Du nickst nur und wirfst einen stein ins wasser
konzentrische kreise breiten sich auf dem türkis blauen teppich aus
er ist nicht grün nicht einmal ansatzsweise und plötzlich habe ich große lust zu diskutieren
heute werde ich mich nicht überreden lassen heute werde ich nicht unter Deinem stolz begraben werden
weil ganz im gegenteil
er begraben von mir nicht ich von ihm
dafür brauche ich Dich nicht einmal mit einer wortlawine zu überrollen
ein einziges wort genügt
verschwinde sage Ich
aus Meiner welt Meinem leben Meiner zukunft
die ohne dich zwar leer aber wenigstens nicht ausgefüllt ist
mit federnden schritten entfernst du dich von Mir und während du immer kleiner wirst
werde Ich immer größer
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