Put yourself in my shoes - Versetz dich in meine Lage.
Vor ein paar Tagen führte ich ein interessantes Gespräch mit einem alten Freund von mir. Wir hatten uns lange nicht gesehen (daher auch ein alter Freund) und nahmen die Zeit, um miteinander zu reden. Lange nicht von dem anderen gehört, fragten wir uns abwechselnd wie es uns geht, wie die Schule läuft, ob es etwas Neues, Spannendes gibt und so weiter. Um ehrlich zu sein, merkte ich mir seine Antworten nicht so ganz. Diese Fragerunden sind immer mehr als hektisch. Nachdem wir uns extrem spannende Geschichten erzählten, schloss er die Konversation mit der Frage „ob ich noch immer so eine Feministin sei“. Daraufhin musste ich lachen und stellte ihm eine gegen Frage. Bist du noch immer so Ausländerfeindlich? Seine Reaktion, eine ganz klare Verteidigung. So eine, wie jeder rechter Politiker von sich gibt. Es ginge um die österreichische Mentalität aufrecht zu erhalten und nicht um die Ausländer selbst. Stimmt, denn diese Ausländer, die wirklich viel in der Hand haben in fremde Gesellschaften, haben nur das eine Ziel: die Kultur und die Mentalität des Landes zu verändern.
Es war allerdings kein langes Gespräch und wir verabschiedeten uns ohne klare Antworten auf die letzten Fragen.
Ob ich eine Feministin sei? Versetze dich bitte in meine Lage. Dein Geschlecht durfte immer schon wählen, dein Geschlecht war immer schon unabhängig und dein Geschlecht hat Jahrhunderte lang unverdiente Macht ausgeübt. Für dich sind Rechte selbstverständlich. Für uns mittlerweile auch. Wie sagt man doch so schön, wir beide sind vor dem Gesetz gleich. Und was ist hinter dem Gesetz? In meinen Augen sind wir nicht einmal vor dem Gesetz gleich. Wie lange dauert es noch bis der Gender PayGap nicht mehr existiert? Wie viele Generationen müssen noch damit konfrontiert werden? Können wir noch darüber laut werden? Wenn du mich fragst ob ich eine Feministin bin, dann ja. Ja, denn für mich gibt es nur eine Spielregel. Männer=Frauen.
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