rastlos gefangenvon Lilli Splettstößer
ich glaube,
in seinen Zwanzigern lebt man,
sagst du,
streifst mich
mit deinen
rastlosen Augen,
fahrig die Welt durchfließend.
wir hier
gefangen in
uns auferlegten Mustern,
Vorstellungen, Idealen,
nicht vereinbar
mit unseren
bahnbrechenden Ideen.
übermütig, unermesslich
wie wir mit unseren
suchenden Augen
in die Weite der Zukunft,
das Lösen der Fesseln
blicken,
wie wir die
Grenzen verbiegen,
uns gegenseitig die Freiheit
nach der Zeit
jetzt
vor Augen halten.
wie wir mit
staunenden Augen
die Welt
hinter unseren Gitterstäben
betrachten
und sie doch mit
kindlichen Händen
umklammert halten,
sie vorm Brechen bewahren.
wie wir
große Reden schwingen,
voll Unmut auf die Stäbe deuten
und doch
des Nachts von Alpträumen
verfolgt
auf das Licht,
die Wiederkehr der Konturen
warten.
ich glaube,
in seinen Zwanzigern lebt man,
sagst du also,
fügst eine Kunstpause ein,
lebst eine Kunstpause ein,
und vielleicht
erfordert es mehr Mut
als wir besitzen,
die Stäbe
loszulassen.
Wir danken unseren Unterstützern
Mit Unterstützung folgender Wiener Bezirke:
Für Sponsoringanfragen wenden Sie sich bitte an Margit Riepl unter margit.riepl@gmx.at
Wenn Sie "Texte. Preis für junge Literatur" unterstützen möchten, spenden Sie bitte auf folgendes Konto:
Literarische Bühnen Wien, Erste Bank IBAN: AT402011182818710800, SWIFT: GIBAATWWXXX