Regelmäßigkeiten// Laufen
Die Schritte, wenn ich atme. Ein Rhythmus unter Gedanken. Beinahe Ruhe. Siehst du das Ende der Allee? Ich treibe durch Wortstrudel. Und atme. Am Horizont zieht sich ein Wolkenstreifen. Seine Veränderung im Licht. Alles in mir zieht. Ich kann nicht stehen bleiben. Menschen ziehen nur am Rande meines Blickfelds vorbei. Verschwommene Farbflecken von zu kleiner Bedeutung. Asphalt sollte federn. Aber dieser hier ist hart und schwarz und mühsam unter den Füßen.
Gedankenpumpen. Ein Baum passiert und alles wird leerer. Der Raum scheint weit. Er dehnt sich immer weiter unter dem Himmel, je länger ich laufe. Je näher ich ihm komme. Ich denke an Wasser. Doch sind die Wolken nicht grau genug für Regen. Eine gleicht einem unförmigen Wal. Treibe ich auf ihr? Ich sehe zu viel, zu weit. Unscharf, der Boden vor mir. Das Fallen der Schritte von den Füßen. Kiespunkte am Wegrand.
Atmen. Ich sehe meine Füße auf dem grauen Asphalt. Nachgiebig, während Salz über meine Haut rinnt. Gedanken unter dem Rhythmus der sich von selbst bewegenden Fußsohlen. Nicht langsamer. Nicht jetzt. Ich könnte nicht aufhören, nicht im Moment, zu verschwommen ziehen die Menschen an meiner Netzhaut vorbei. Farbkleckse von keinerlei Bedeutung. Ich höre das Rauschen der Straße, das Rauschen des eigenen Blutes in den Ohren. Die Luft ist kühl, doch sticht nicht mehr. Noch immer ist mein Gesicht ein dünnes Netz aus Schweiß. Ich atme. Ob es noch immer mühsam ist?
Irgendwann wird es vielleicht beinahe anstrengungslos wirken.
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