Requiem
Hab keine Panik gleich ist’s vorbei, gleich ist’s vorbei! Du kannst nicht mehr? Nie wieder wirst du können müssen, wenn dein Lichtlein erst verschmäht; dein Phrometheusfunke für ewige Zeiten ausgelöscht ist.
Angst? Wer wird denn da Angst haben? Versuch erst gar nicht zu entflieh’n, es ist gleich was du nun tust, es muss passier’n; dein Licht wirst du nie mehr wieder seh’n.
Es flackert nur noch schwach in deinen Augen, golden glitzert das einst lodernde Lebensfeuer in dir. Ich kann es noch ganz klar in dir erkennen. Gleich lösch‘ ich‘s aus, gleich ist’s vorbei.
Aber was ist das? Das wird doch wohl nicht Hoffnung sein? Ach mein Herz, dein Licht ist mein, nichts würde mich jetzt noch aufhalten! Was sollte das sein? Glaub‘ mir, alles was du liebst wird verderben, muss sterben. Solch‘ kleine Nichtigkeiten sollten dich nicht kümmern, denn noch nicht einmal die Einsamkeit bleibt.
Das Leben, das ist ein leerer Schein. Fast genauso schnell vorbei, wie der Flügelschlag eines Schmetterlings. Eh‘ man sich versieht, ist‘s schon wieder fort. Gleich ist’s vorbei! Dann sind alle schönen Töne verklungen, verschwunden, vom Wind verweht; das Licht erlischt. Ich glaub‘ nun können wir nicht noch länger warten. Was meinst du, mein schöner Diamant?
Ich will jetz‘ das Lichtlein endlich austun, den Ruß zwischen meinen Fingern spür’n, den Rauch aufsteigen seh‘n. Nie soll’s dich wieder geben, niemals! Wenn die Flamme nun erstickt, bist du fort und mit dir, alles von dir.
Gleich ist’s vorbei.
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