Rosarote Brille
Ich laufe durch die Menge,
unsere Blicke treffen sich,
ich frage nach Feuer und
du bewunderst mich.
Das gefällt mir ganz gut,
dass mich auch mal jemand schätzt,
ich glaub ich mag dich wirklich,
zumindest nicht aufgesetzt.
Deine Masche hält, sie zieht,
spätestens nach dem dritten Treffen hattest du mich ganz,
ich gab es zwar nicht zu,
doch war ich da schon in dich verliebt.
Der Raum wird mir zu laut,
ich verzieh mich in die Stille,
ich bleib bei dir und werde blind,
trag die rosarote Brille.
Warum wir uns verstanden haben?
Das ist einfach:
Du warst der, der mir bei meinem Standard „Erzähl mir was“-Satz,
einen Roman über sein Leben erzählt hat.
Haben über Kopernikus und Kepler geredet,
zeitgleich die Planetenbahnen verleugnet,
Keine Auswirkung der Sterne auf das Leben gedeutet,
dennoch hörst du Gerda Rogers und liest in der Heute das Horoskop.
In all den Gesprächen die wir hatten,
hast du mich nicht einmal von meiner Wolke fallen lassen,
hast mich mit dem Schall deiner Stille umhüllt,
oder mich einfach nur abends abgefüllt,
was sowieso denselben Effekt hat wie das Finden eines lang gesuchten Seelenverwandten.
Wir spielen UNO bis nur mehr einer übrig bleibt,
Wir spielen miteinander,
Weil keiner von uns einander die Karten zeigt.
Doch ich wollte dich,
egal wie, es war mein Wille,
ich ich bleib bei dir, werd wieder still,
trag die rosarote Brille.
Ich dachte ich kann das alte, romantische Lieben wieder leben lassen.
Morgens von der Sonne in den Augen mit dir aufwachen,
ohne einander so modern, ignorierend zu hassen.
Nicht nur berechnen und frech zynisch abkapseln,
Ich will einfach fühlen und Küsse nicht aushandeln.
Doch du bist nicht die Person dazu,
mit dir funktioniert das nicht.
Mein Universum dreht sich um deine Scheibe,
du bist aber keine Sonne, dir fehlt es an Licht.
Ich tauche wieder auf und erkenne dein Ich,
die Brille setz ich ab,
denn dein Schein blendet nicht.
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