Runde um Runde
sie rennt,
schneller und schneller,
hat schon zu oft die Ziellinie überquert,
trotzdem ist der Weg versperrt,
also erhöht sie das Tempo,
ein Schritt nach dem anderen,
nur um mitzuhalten,
weg von ihren Gedanken,
bis ihre Beine anfangen zu wanken
sie fühlt zu viel,
hat den Schmerz verdient,
er hat sie festgehalten,
dabei hatte sie keinen kurzen Rock,
oder hat danach gefragt,
aber er hat es ja gesagt,
dass das Nein zu leise war,
so schlimm kann es doch nicht sein,
sonst hätte sie ja das tempo erhöht,
wäre gerannt,
hätte ihre Gedanken verbannt
jetzt rennt sie Runde um Runde,
nur weg von den Gefühlen,
ihre Knie zittern,
ihr Atem stockt,
ein Schritt zu langsam,
und sie fühlt sich wieder einsam,
gefangen in ihren Gedanken,
das Tempo wird immer langsamer,
bis es stockt,
das ist es wieder,
das tiefe loch
und wenn sie am Boden liegt wird nochmal draufgetreten,
sie muss stark sein,
ihm verzeihen,
doch das kann sie nicht,
und warum glaubt jeder es ist ihre Pflicht?
sie muss das Tempo erhöhen,
in dem Loch verharren,
um sie herum nur Gefahren,
und doch macht ihr es schwerer als es ist,
bis selbst sie ihren Schmerz vergisst
so viele rennen,
und wir erkennen sie nicht,
machen Augen und Ohren zu,
machen aus dem Schmerz ein Tabu,
vielleicht sollte die Gesellschaft das Tempo erhöhen,
warum muss man jede Ziellinie überqueren?
sie nicht hassen,
Opfer schützen,
und nicht auf Ewigkeit verhassen,
und das Tempo anpassen,
sonst werden noch mehr fallen,
tief in das Loch,
ganz ohne Licht
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