Toxische Zukunft
Es geschah an einem kalten Herbsttag. Ich war gerade dabei durch die Straßen der Stadt zu schlendern, als ich einen lauten Knall in einer Nebengasse hörte. Ich drehte mich zur Seite und ging in die Gasse, um nachzusehen was das war, als ich einen alten Mann, der auf dem Boden lag, sah. Er stand auf und schaute mir mit einem mysteriösen, finsteren Blick in Augen. Ich konnte schwören, dass ich den Mann noch nie gesehen habe, aber trotzdem hatte ich das Gefühl ihn zu kennen. Es herrschte Stille. Plötzlich sagte er: „Ich brauche deine Hilfe!“
Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken, als der Mann erzählte, dass er ich aus der Zukunft sei. Ich war sprachlos. Ich hatte tausend fragen, doch ich bekam kein Wort aus dem Mund. Es war als hätte man mir den Kehlkopf zugeschnürt. „Die Welt wie wir sie kennen wird untergehen, und ich bin hier, um das zu verhindern“, sagte der alte Mann.
„In einem Labor in dieser Stadt wird morgen ein Gas erfunden. Was die Wissenschaftler jedoch nicht wussten, ist, dass es die Ozonschicht massiv beschädigt. Sie kamen erst darauf als es zu spät war und die Erde anfing zu verglühen. Nur wenige überlebten“, erzählte mein zukünftiges ich. Ich hatte keine Worte für das, was er erzählt. Die Zeit drängte also machten wir uns auf den Weg zum Labor.
Wir kamen an und sahen von einer Querstraße aus zum Labor. Es war bis auf den letzten Winkel gesichert. Überall standen bewaffnete Wachleute und überall waren Kameras. Es schien unmöglich in das Labor einzubrechen doch mein zukünftiges ich wusste alles über das Gebäude. Es hatte eine Schwachstelle. Auf der Rückseite des Gebäudes gab es einen ungesicherten Lüftungsschacht. Man musste nur an einer Wache vorbei dann hatte man es geschafft. Einmal im Labor, ist der Rest ein Kinderspiel. Man muss nur noch ins Labor und alle Unterlagen zu dem Gas vernichten. So der Plan, was wir aber noch nicht wussten ist, dass wir vor noch ein paar Schwierigkeiten standen.
Wir warteten, bis es dunkel wurde und schlichen uns dann auf Zehenspitzen zum Lüftungsschacht. Ich wollten gerade hindurchklettern, als ich plötzlich ein lautes „Stopp, was machen Sie hier“, hörte. Ich war wie gelähmt. Auf einmal drehte sich mein zukünftiges Ich um und schlug die Wache K. O. Ich war sprachlos. „Komm, wir müssen weiter“, sagte der alte Mann.
Wir kletterten aus dem Lüftungsschacht und waren in einem großen Gang. Wir wollten gerade ins Labor eintreten, als plötzlich ein Alarm ertönte. Lauter Wachen liefen vom Ende des Ganges aus in unsere Richtung. Wir hatten keine Zeit mehr und liefen zum Ausgang, als mein zukünftiges Ich zurücklief. Ich lief weiter und weiter, bis ich niemanden mehr hinter mir sah, als das Gebäude plötzlich explodierte.
Mein älteres Ich hat sich geopfert, um die Zukunft zu retten.
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