Schlaflose Nächte
Bei dem Wort Augenblicke mag man vielleicht zuerst an schöne Erinnerungen denken, jedoch gibt es auch unschöne Momente, die man bereits verdrängt hat. Allerdings ist diese Verdrängung nicht immer einfach. Vor allem nachts, wenn man eigentlich schon längst in Träumen versunken sein sollte, aber diese abscheulichen Gedanken einen einfach nicht mehr loslassen. Es fühlt sich an, als würde man von einer Kreatur festgehalten werden, eine böse dunkle Kreatur, die einen nicht mehr gehen lassen möchte. Sogar die stärkste Person auf Erden könnte sich gegen dieses „Geschöpf“ nicht wehren, es ist wie eine Zwangsjacke, in der man gefangen ist. Also ist das Einzige, was man dagegen tun kann, die Gedanken zuzulassen und dabei zuzusehen wie sie einen langsam einnehmen und man nicht mal mehr die Fähigkeit besitzt klar denken zu können. Demgemäß liegt man nun im Bett, die Tränen haben sich in den Augen angesammelt und die erste Träne fließt den Wangen herab. Bald ist das ganze Kopfkissen mit Tränen gefüllt und es dauerte noch Stunden, bis man endlich einschlafen konnte. Jedoch läutete eine Stunde nach endlicher Überwältigung dieser Gedanken auch schon der Wecker. Die Schule ruft! Gezwungenermaßen musste man kaputt von letzter Nacht aufstehen. Im Spiegel übte man noch kurz das freundliche Lächeln und dann konnte man sich schon auf den Weg machen. Denn es durfte ja keiner erfahren, wie man sich wirklich fühlte. So sitzt man nun im Unterricht und lacht mit seinen Freunden, bis man fast keine Luft mehr bekam. Ein schönes und zugleich schlimmes Gefühl, wenn einem plötzlich wieder der Moment einfiel, wie man sich tief im Inneren eigentlich fühlte. Wie auch immer übersteht man den Tag und es ist zum Glück keinem aufgefallen. Nun schlägt der Zeiger zwölf Uhr und man liegt wieder da, überwältigt von all diesen Augenblicken, die man eigentlich vergessen wollte…
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