Schmerzhafte Aufforderung zu Carpe Diem
Tränen liefen mir über mein Gesicht, als ich den Friedhof betrat. Der Kies knirschte auf dem Weg zum Grab meines besten Freundes. Ein kleines Blatt tanzte unmittelbar vor mir. Es flatterte über den Weg zwischen den Ruhestätten der Toten, drehte sich und fiel anschließend zu Boden. Gedankenverloren folgte ich dem Blatt, der kühle Wind um mich herum schwächte ab und ich dachte mir: „Vor wenigen Tagen trafen wir uns noch und hatten den größten Spaß unseres Lebens.“ Und jetzt lag er unter der Erde. Ich wusste, dass ich mit ihm die ganzen geplanten Reisen und so weiter nicht mehr erleben konnte. Es zerbrach mir das Herz. Tiefbetrübt las ich die Grabsteininschrift „Elias Wilke 2010-2024“. Es kam alles so plötzlich. Ein Autounfall. Ich spürte, wie all die besonderen Momente wieder hochkamen. Mir fehlten die Worte. Ich saß verzweifelt neben seinem Grab. Mein bester Freund sagte immer „Carpe Diem – Nutze den Tag- Du weißt nie, wie viel Zeit dir noch bleibt“ Mir wurde erst jetzt richtig bewusst, was er damit gemeint hatte. Ich ging immer davon aus, meinen besten Freund ewig an meiner Seite zu haben. Mir liefen unentwegt Tränen über mein Gesicht, aber ich sah keinen Grund diese wegzuwischen. Ich wusste auch, dass mein bester Freund jetzt zu mir sagen würde „Du lebst, also lebe ! !“ Ich stand seufzend auf und meinte „ Ich werde den Tag nützen, für dich“
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