Schmetterling
Die weißen Flügel des Schmetterlings
Mit Leichtigkeit und Schönheit
Flattern federleicht umher
Nehmen mir alle meine Sorgen
Lassen mich fühlen so geborgen
Die weißen Flügel des Schmetterlings
Lassen mich vergessen
Den Schmerz und all meine Ängste
Flattern schwerelos in die Unendlichkeit
So weit hinein, nie mehr hinaus, so weit
Er fliegt in die Unendlichkeit
So wundervoll und schön, der Schmetterling
Doch was wird dort geschehen?
In der ewigen Leere
Werde ich den Schmetterling wiedersehen?
Seine weißen Flügel, die verschwinden
In dem unendlichen Weiß
Sie verschwinden, doch ich muss ihn wiederfinden
Den Schmetterling, meinen Freund Inmitten von nichts, ganz weit fort
Wartet er auf mich, an diesem unbekannten Ort?
Ich muss den Schmetterling suchen
Die Flügel, so weiß und schwerelos
Ich muss ihn finden und beschützen
Denn vielleicht beschützt er mich dann vor dem Tod
Also folge ich ihm, doch er ist weg
Der Schmetterling hat sich aufgelöst
Inmitten im Weiß, inmitten der Luft
Es ergreift mich die Not
Der Schmetterling ist tot
Also laufe ich, laufe weg von hier
Doch ich bin eingesperrt, aber wo ist die Tür?
Ich finde sie nicht, denn nur Luft umgibt mich
Sie umringt mich und sperrt mich ein
Die unendliche Weiße
Und erst jetzt wird mir bewusst, ich komme hier nicht raus
Bin eingesperrt im Todeshaus
Panik ergreift mich, denn was dann passiert
Möchte ich nicht, möchte hinaus von hier
Fühle mich leicht, hebe ab
Vergesse meine Sorgen und löse mich auf
Werde zu Luft, werde zu Staub
Werde unsichtbar, werde taub
Bin nur noch, was der Schmetterling ist
Inmitten der Unendlichkeit, ein Hauch von Nichts
Erst jetzt wird mir klar
Es wird nie wieder, wie es war
Dass es vorbei ist, schon jetzt
Und ich bin hier, wo der Schmetterling ist
Verschmolzen mit der Luft
Bin unsichtbar, so klein
Soll das wirklich das Ende sein?
Denn ich bin fort, ich bin fort
Ich werde nie mehr zurückkommen
Zurück in die Welt, die ich gekannt habe
Werde vom Wind davongetragen
An einen Ort, der mir nicht gefällt
Ich kann nicht hinaus von hier
Was wird mit mir passieren?
Höre nur Stille, bin gehörlos
Und doch lässt mich seine Stimme nicht los
Denn der Schmetterling flüstert mir leise zu:
„Das Leben ist kurz, das Leben ist kurz
Aber es ist lange genug.“
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