Schuld
Feiern, saufen, mit Freunden was machen, alles was ein Jugendlicher mal so macht. Auch ich. Genauso wie heute auch. Es war Freitag, genauer gesagt Freitag der 13. Oktober. Ja genau, Freitag der Dreizehnte. Eigentlich glaube ich nicht an so einen Scheiß, wie 13 ist eine Unglückszahl, doch dieser Tag veränderte mein ganzes Leben. Alles begann so wie immer, wir trafen uns gemeinsam zum Vorglühen bei meinem besten Freund um anschließend fortzugehen. Heute stand am Plan: ein Club in Wien. Mein bester Freund war noch nie so ein Fan von, so wie er es immer sagt, „nach Wien fortgehen“. Natürlich war er genervt was sich nach ein paar Runden Bier Pong ziemlich schnell geändert hatte. So um halb 12 herum, ich muss zugeben ich kann mich nur mehr sehr dunkel daran erinnern, holte uns unser Uber ab und wir fuhren Richtung Ziel. Alles ging gut, wir hatte Spaß und feierten bis in die Morgenstunden hinein. Gegen Ende fiel mir ein etwas älterer Mann auf. Nicht positiv sondern negativ. Ich fühlte mich beobachtet. Wir gingen aus dem Club hinaus und gingen Richtung Bahnhof um mit dem ersten Zug nach Hause zufahren. Ich musste in die andere Richtung fahren also trennten uns unsere Wege vor den Bahnsteigen. Ich fühlte mich beobachtet, trotzdem lies ich mich nicht aus der Ruhe bringen und holte meine Kopfhörer aus meiner Jackentasche. „Heartbreak anniversary“ – Giveon. Ich hörte die Durchsage „nächster Halt Deutsch Wagram“, ich packte meine Sachen zusammen ging zur Tür und stieg aus. Ich musste immer eine unbeleuchtete schmale Gasse gehen. Ich hatte ein unangenehmes Gefühl. Plötzlich hörte ich Schritte. Ich ging schneller. Plötzlich packte mich etwas von hinten. Ich wurde festgehalten und wurde in den daneben gelegenen Wald gezogen. Dauernd schrie ich „Lass mich in Ruhe!“. In dem Moment wusste ich nicht was ich machen soll. Ich wurde steif und konnte mich nicht mehr bewegen. Ich fühlte mich als wäre ich betäubt. Meine Stimme verschwand ich wurde still. Ich erkannte ihn. Der Mann aus dem Club. Er zog mich aus. Ich lag am Waldboden. Er ging immer weiter. Ich hatte Angst. Er berührte mich. Ich immer noch stumm. Er hielt mich fest. Nach einiger Zeit, ich könnte gar nicht sagen wie lang er mich festgehalten hatte und sich an mir befriedigt hatte. Er lies mich liegen und ging. Ich blieb geschockt liegen. Später Zuhause angekommen, rief ich meinen besten Freund an. Ich sagte mit zittriger Stimme „Ich wurde entführt, es war wie in einem Film“. Ich erklärte ihm die ganze Situation. „Geh bitte, du hast ihm bestimmt irgendwelche Anzeichen gemacht.“ Es fehlte nur mehr das „Selbst Schuld!“
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