Schuld
Um der Liebe willen presse ich meine Lippen zusammen. Fest. Kein Wort soll sie verlassen. Es sind die Qualen, die sich hassen. Das habe ich zu einem Zeitpunkt verstanden. Als meine Mutter mich anschaut - ein Schleier der Wut vor ihren Augen – starre ich zurück. Mein Blick wendet sich wieder ab. Ich will ihr meine Sorgen mitteilen, aber ich fühle mich unsicher. Lieder rattern durch meinen Kopf und ich möchte sie so gerne mit ihr teilen. Genauer sind es meine Gedanken. Meine Sichtweise auf all die Ereignisse, die sich auf meine Brust legen. Wie ein schwerer Stein. Ja, vielleicht wird sie es eines Tages verstehen. Und ich sie, das bin ich ihr schuldig. Jede Qual fordert Verständnis und Geborgenheit, um vergessen zu werden. Meine Mutter hat genug. Ich habe genug.
Genug Liebe, um die schwere Zeit zu überwinden. Das ist genug.
Wir danken unseren Unterstützern
Mit Unterstützung folgender Wiener Bezirke:
Für Sponsoringanfragen wenden Sie sich bitte an Margit Riepl unter margit.riepl@gmx.at
Wenn Sie "Texte. Preis für junge Literatur" unterstützen möchten, spenden Sie bitte auf folgendes Konto:
Literarische Bühnen Wien, Erste Bank IBAN: AT402011182818710800, SWIFT: GIBAATWWXXX