Splitter deines Gesichts
Nachdem mittlerweile eine ganze Ewigkeit vergangen ist,
und du schon wieder gegangen bist,
habe ich erst jetzt das Bedürfnis dir zu sagen,
Ich habe dich getragen,
ich musste dich ertragen.
Ich weiß, jeder macht Fehler, denn ich mache sie auch,
doch wegen dir habe ich jetzt ein Loch im Bauch.
Ich möchte dir sagen, es ist okay, ich hoffe du hast etwas daraus gelernt,
doch gleichzeitig möchte ich sagen, ich habe Angst, ich glaube ich hab das lieben verlernt.
Ich möchte dir sagen, ich hasse, dass du mich ausgenutzt hast,
und ich will, dass du weißt ich habe mich so lange selbst gehasst.
Ich möchte dir sagen, du hast mich blind vertrauen lassen,
und ich will, dass du weißt, mein Vertrauen hat auch mich blind verlassen.
Ich weiß, dass jetzt alles langsam verblasst,
doch gleichzeitig, habe ich immer noch nicht alles erfasst.
Es tut alles noch weh, doch gleichzeitig auch nichts,
wenn ich an Angst denke, sehe ich Splitter deines Gesichts.
Was ist nur aus mir geworden,
ich habe mich in dir verloren.
Ich wollte dich doch nur halten,
jetzt hast du mich gespalten,
jetzt kann ich mich selbst nicht mehr aufrecht halten.
Was mache ich nun mit mir?
Ich meine ich sei mutig, doch habe Angst vor dir.
Oft hatte ich Angst, dass dies kein Ende findet,
dass mein Herz das nie überwindet.
Angst, dass die Wunden nie verheilen,
dass wir noch Ewigkeiten verweilen.
Ich sage dies nur, weil ich gelernt habe, dass heilen Zeit braucht,
dass das Licht sehr wohl wieder auftaucht,
immer und immer wieder.
Ich habe mir Zeit geschenkt zu heilen,
weil ich erkannt habe zu teilen,
dich und mich.
Ich habe gelernt, dass ich dein Fragezeichen war,
und du mein allerliebstes Ausrufezeichen.
Ich habe gelernt, auf mein Bauchgefühl zu hören,
und es nicht mit meinen Gedanken zu zerstören.
Ich habe gelernt nicht zu warten,
es gibt noch so viele andere Karten,
die gespielt werden müssen, können.
Ich habe gelernt, dass ich deine Erlaubnis nicht brauche,
dass ich auch cool bin, wenn ich nicht rauche.
Ich habe gelernt, dass ich sehr wohl gut genug bin,
mit oder ohne Doppelkinn.
Ich habe gelernt, dass aussprechen wichtig ist,
damit der Schmerz dich innerlich nicht auffrisst.
Ich habe gelernt mir bewusst zu machen, wie wertvoll ich bin,
damit ich nicht vergesse, wer ich wirklich bin.
Ich habe gelernt, nur weil ich nicht richtig für dich war,
heißt es nicht, dass ich nicht gut genug war.
All das hätte ich ohne dich nicht gelernt,
so schwierig es auch sein mag, möchte ich mich bei dir bedanken,
ohne dich wären all dies nur Hintergedanken.
So schwierig es auch sein mag, möchte ich allem ein Ende setzen,
es ist Zeit diese Leere mit anderem zu ersetzen.
Ich möchte dir sagen, ich weiß, du wusstest selbst nicht wohin,
doch gleichzeitig möchte ich sagen, danke für meinen unerwarteten Neubeginn.
Wir danken unseren Unterstützern
Mit Unterstützung folgender Wiener Bezirke:
Für Sponsoringanfragen wenden Sie sich bitte an Margit Riepl unter margit.riepl@gmx.at
Wenn Sie "Texte. Preis für junge Literatur" unterstützen möchten, spenden Sie bitte auf folgendes Konto:
Literarische Bühnen Wien, Erste Bank IBAN: AT402011182818710800, SWIFT: GIBAATWWXXX