Stille
Du bist allein… oder doch nicht? Kann man allein sein, wenn man umgeben ist von bekannten Gesichtern? Ich weiß nicht mehr, wie ich mich fühlen darf, wie ich mich fühlen soll. Ich weiß nicht, ob mich die Leute noch mögen - oder nicht mehr. Ob die glücklichen Gesichter, die mich anlächeln, ob das alles echt ist oder nur gespielt. Lächelnde Gesichter, die nur einem Zweck dienen. Zu gefallen… Will ich gefallen? Oder besser noch: Soll ich gefallen? Vielleicht wurde ich nicht geschaffen, um zu gefallen - sondern genau um nicht zu gefallen. Damit sich andere besser fühlen. Mich anschauen können und sagen können: „So will ich nicht sein“ oder „Gott sei Dank bin ich so nicht. " Ich weiß nicht mehr. Alles ist laut, aber dennoch so leise. Viel zu leise. Musik der einzige Ausweg. Oder so dachte ich. Aber kaum kommt ein Lied, das zu emotional ist - zu nahe an der Realität, fängt es wieder an. Die Stimmen. Immer mehr, immer lauter, drängender, wichtiger. MEHR!
…Stille…
und dann beginnt es wieder.
Soll das so sein? Was soll ich tun? Soll ich was tun? „Ja sollst du!“ „NEIN!“ „Doch!“ Was jetzt? Und schon bin ich wieder in dieser Verwirrung der sich ständig widersprechenden Stimmen. So laut, aber doch so leise. Und kein Weg, es zu zeigen. Keine Möglichkeit, zu erklären was da genau vor sich geht. Tag und Nacht, ununterbrochen. Immer da, doch unbemerkt. Das ganze Leben lang - bis dann irgendwann…
. . . Stille…
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